Musterfabrik Würth Elektronik eiSos

Smart Intralogistics

17. Juli 2017, 10:57 Uhr | Hagen Lang
© Würth Elektronik eiSos

Würth Elektronik eiSos expandiert. Damit die Intralogistik nicht zum Flaschenhals wird, hat der Hersteller elektronischer und elektromechanischer Bauteile in Waldenburg eines der modernsten Logistikzentren errichtet.

Mit der ursprünglichen Elektronik-Abteilung der Adolf Würth GmbH & Co. KG der Siebziger-Jahre hat die heute weltweit 6500 Mitarbeiter umfassende Würth Elektronik eiSos Gruppe nichts mehr zu tun. Und der letztjährige globale Umsatz von 555 Millionen Euro soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: Eine erneute Verdoppelung des Geschäfts ist das Ziel, verkündete CEO Oliver Konz auf den letztjährigen Starnberger Management-Tagen. Gelingen soll dies mit der Erschließung neuer Märkte durch eine innovative Erweiterung des Produktspektrums bei verbessertem Service.

Den Grundstein für klassenbesten Service bei dynamischer Unternehmensexpansion hat Würth Elektronik eiSos mit der Eröffnung eines hochautomatisierten Logistikzentrums vollzogen. Im baden-württembergischen Waldenburg werden jetzt 14.000 Artikel bevorratet und global versandt, wobei der hohe Automationsgrad des Zentrums bis zu 4.000 Entnahmen pro Tag ermöglicht. Auch hier ist der Istzustand nur eine Etappe: durch Erweiterungen soll die Kapazität bis 2023 erneut verdoppelt werden.

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Die Anlage ist bereits auf eine weitere Expansion im Jahr 2023 ausgelegt. (Bild: Würth Elektronik eiSos) 
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Bei der Planung einer optimalen Lösung hat Würth Elektronik eiSos sich des Intralogistik-Beraters TIM CONSULT bedient, der die anspruchsvollen Anforderungen mit komplexen Datenanalysen abbilden konnte und mit einem skalierbaren Stufenkonzept bei der Transformation des ursprünglich eher manuell betriebenen Lagers zu einem der weltweit modernsten Logistikzentren half.

Mit den 25 Millionen Euro Investitionssumme wurden nicht nur die Lager-, Büro- und Laborfläche erweitert, sondern auch ein hochmodernes Kleinteilelager mit maximal 140.000 Regalplätzen errichtet, aus denen ein vollautomatisches Shuttle-System Behälter entnimmt. Es kann die Produktentnahme bei Bedarf auf bis zu 10.000 Vorgänge pro Tag steigern. »Industrie 4.0 ist ein tolles Wort«, sagt Peter Schlechtinger, Projektmanager bei Würth Elektronik eiSos, »aber was heißt das überhaupt? Kenne Deine Produkte! Das ist die wichtigste Devise, wenn sich Vorteile von Industrie 4.0 und „smarten“ Unternehmensprozesse einstellen sollen«, so Schlechtinger.

»Alles was ins Lager geht, wird erfasst, das ist der erste Schritt«, so Schlechtinger. Aber per Barcode? Warum nicht per RFID? »RFID kommt an seine Grenzen, wenn man Kisten mit Metallen und Ferriten transportiert. Optisches Scanning über Barcodes ist das zuverlässigere Verfahren,« erläutert er, und: »Eine der wichtigsten Maximen bei der Planung eines solchen Distributionszentrums ist es, Ausfallsicherheit, Fehlerquellenvermeidung, also Low-Risk, direkt einzubauen. Da hat der Barcode die Nase vorn.« Schlechtinger weiter: »Wenn ich sage, „Wir kennen die Artikel“, meine ich auch deren Abmessungen, Gewicht, Volumina usw. Die sind im Warehouse-Management-System hinterlegt, womit wir nicht nur auf der Ebene einer Verpackungseinheit gezielt Zugriff haben, sondern die Kommissionierung auch hinsichtlich der Verpackungen case-sensitiv automatisch kalkulieren können. Weil ein Großteil der Aufträge kleiner als eine Versandeinheit ist, macht sich hier die Automatisierung sofort bezahlt. Die Effizienzgewinne gegenüber dem alten System sind enorm« sagt Schlechtinger.

Erreicht wurde das mit dem neuen Warehouse Management System von PSIwms von PSI. Das alte Warenwirtschaftssystem beherrschte lediglich Bestandsmengenangaben. Mit ihm wäre eine Automatisierung der Intralogistik nicht möglich gewesen. PSIwms ist die zentrale Steuerung des Lagermanagements und wurde eigens von PSI Logistics auf die Bedürfnisse von Würth eiSos angepasst. Seine Einführung erfolgte während des laufenden Lagerbetriebes ohne größere Beeinträchtigungen desselben. Das System belässt Würth Elektronik eiSos durch Funktionen wie dem „adaptiven Szenario Management“ Anpassungsspielräume, ohne dass PSI laufend zu Rate gezogen werden muss.

Wenn heute ca. 2.000 Aufträge mit 4.500 Positionen täglich über moderne Pack- und Kommissionierungsstationen das Lager verlassen, ist das auf die Transparenz und Effizienz schaffenden Funktionen von PSIwms wie Lagerplatz- und Chargenverwaltung und barcodegestützte automatisierte Kommissionierung zurückzuführen. PSIwms ist zudem Multi-Standort-fähig. Würth Elektronik eiSos verwaltet und steuert damit bereits seine internen Warenflüsse über Ländergrenzen hinweg.


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