IBM-Fraunhofer-Kooperation

IBM Q System One soll 2021 in Stuttgart arbeiten

16. März 2020, 14:36 Uhr | Hagen Lang
2021 wird ein solcher IBM Q System One Quantencomputer in einem Rechenzentrum von IBM Deutschland bei Stuttgart installiert.
© IBM

Für den Kompetenzaufbau und um Technologie, Anwendungsszenarien und Algorithmen zu erforschen erhält die Fraunhofer Gesellschaft ab 2021 Zugriff auf einen in Stuttgart zu installierenden IBM Q System One Quantencomputer, so die Vereinbarung zwischen IBM und der Fraunhofer-Gesellschaft.

Das IBM Q System One ist dahingehend optimiert, Qualität, Stabilität, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit von Multi-Qubit-Anwendungen sicherzustellen. Dies, sowie seine hohes Quantum Volume (einer Maßzahl für die Leistungsfähigkeit eines Quantenrechners) sind Voraussetzung dafür, dass es anspruchsvollste Forschungsarbeiten für konkrete Anwendungsszenarien in Wissenschaft und Industrie ermöglicht.  

Das System soll Anfang 2021 in Betrieb gehen und wird das erste seiner Art in Europa sein. Fraunhofer plant, etablierte Partner aus Forschung und Industrie unter dem Dach einer Forschungsinfrastruktur von Fraunhofer-Instituten zusammenzubringen, die als Kompetenzzentren in einem zentral koordinierten nationalen Fraunhofer-Kompetenznetzwerk für Quantencomputing zusammenarbeiten.

IBM Q System One
Der IBM Q System One Quantencomputer taugt auch als Kunstobjekt (zum Vergrößern anklicken).
© IBM

Kanzleramtschef Dr. Helge Braun erklärte: »Der Aufbau des ersten physischen Quantencomputers auf europäischem Boden ist ein starkes Signal für den Forschungsstandort Deutschland. Für die weitere Förderung eines international sichtbaren Ökosystems im Bereich der Quantentechnologien ist dieser Schritt von großer Bedeutung«.

Bereits zum 1. April 2020 erhalten interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen durch die Fraunhofer-Gesellschaft über die Cloud Zugriff auf die weltweit größte Gruppe von IBM Quantenrechnern, die derzeit 15 Systeme umfasst und im US-Bundesstaat New York installiert ist. IBM bietet im Rahmen der getroffenen Vereinbarung Fraunhofer zudem technische Unterstützung und Hilfe bei der Nutzung des IBM Q Systems.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte : »Damit erschließen wir unserer Wirtschaft und unserer Wissenschaft in den Bereichen Mobilität, Maschinenbau, Medien, Medizin sowie im Finanz- und Energiesektor ein riesiges Forschungs- und Experimentierfeld. Als Ministerpräsident freue ich mich natürlich sehr, wenn solche wegweisenden Standortentscheidungen in diesen Zukunftstechnologien zu Gunsten Baden-Württembergs ausgehen«.

Bayern, das neben Baden-Württemberg der größte finanzieller Unterstützer des Projekts ist, wird sich mit einem Kompetenzzentrum unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC in Garching an der Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft beteiligen, wobei ein Schwerpunkt das Zusammenspiel von Quantencomputing und IT-Sicherheit sein wird.
»Wir wollen das Quantencomputing als neue Schlüsseltechnologie noch weiter für unsere Unternehmen erschließen«, so Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.


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