SmokeBot

Mobile Roboter meistern Unglückssituationen

28. Mai 2018, 11:43 Uhr | Hagen Lang
© Leibniz Universität Hannover

Gefährliche, unübersichtliche Unglücksszenarien wie Brände in Gebäuden oder Tunneln, stellen Rettungskräfte vor große Herausforderungen. Im Projekt »SmokeBot« der Uni Hannover ist ein Roboter entstanden, der auch unter widrigsten Bedingungen eingesetzt werden kann.

»Der Roboter ist ein Prototyp«, sagt Prof. Dr.-Ing. Wagner. »Bis er tatsächlich bei Tunnelunglücken, Großbränden, Bombenentschärfungen oder Giftgasanschlägen zum Einsatz kommen kann, müssen Software und Hardware noch für die rauen Einsatzbedingungen optimiert werden.«

Der Ansatz ist dabei äußerst vielversprechend: Die Fusion der verschiedenen Sensoren – Kameras, Laserscanner, Tiefenkameras und Radar – ist bislang einzigartig. Erstmalig zum Einsatz in einem solchen System kommen speziell entwickelte rotierende Radarsensoren. Sie sind robust bezüglich schlechter Sichtbedingungen und können eingesetzt werden, wenn herkömmliche Kameras und Laserscanner an ihre Grenzen geraten.

Die Radarsensoren liefern jedoch vergleichsweise ungenaue Messwerte. Daher besteht die Herausforderung darin, die Radar-Signale mit den noch brauchbaren Daten von Laserscannern und Wärmebildkameras zu kombinieren, um ein möglichst genaues Modell der Umgebung herstellen zu können.

Zum Einsatz kommen außerdem »elektronische Nasen« – Gasdetektoren, die bei auftretenden Gefahren rechtzeitig warnen können. »Integriert ist auch ein Hitzeschild, der sich bei extremer Temperaturentwicklung aufklappt und den Roboter schützt«, erläutert Bernardo Wagner. Die Daten des Systems können zudem mit Notfallplänen und Karten der Feuerwehr kombiniert und abgeglichen werden.

Im Juni wird der vom Fachgebiet Echtzeitsysteme der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik an der Leibniz Universität Hannover entwickelt  Roboter im Brandhaus, einem Übungszentrum der Feuerwehr Dortmund, unter Realbedingungen getestet. Die Feuerwehr Dortmund ist neben Universitäten und Industriepartnern aus Schweden, Österreich und dem Vereinigten Königreich sowie dem Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) einer der Kooperationspartner im Projekt.


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