Einbruch

US-Geschäftstätigkeits-Index fällt auf historischen Tiefstand

15. April 2020, 16:34 Uhr | Hagen Lang
© Federal Reserve Bank of New York

Der „Empire State Manufacturing“ Geschäftstätigkeits-Index, einer der wichtigsten volkswirtschaftlichen Frühindikatoren der US-Wirtschaft, ist mit -78,2 auf den tiefsten Stand seiner Geschichte gefallen. Zu Zeiten der „Great Depression“ nach 1929 sank er auf -34,3.

Im monatlichen „Empire State Manufacturing Survey“  befragt die Federal Reserve Bank of New York Unternehmend des produzierenden Gewerbes im Bundesstaat New York nach ihrer Geschäftstätigkeit hinsichtlich Auftragseingängen, Preisen, Mitarbeiter- und Absatzzahlen, Verbindlichkeiten u.a. 

In seiner jetzt veröffentlichten Fassung fiel der als Frühindikator gewertete „Empire State Index“ um 57 Punkte auf den historischen Tiefstwert von -78,2.  Der niedrigste Stand, den der Indikator vor Corona erreicht hatte, war -34,3 während der großen Rezession. Sieben Prozent der Befragten berichteten in der Anfang April durchgeführten Erhebung, dass sich die Bedingungen im Laufe des Monats verbessert hätten, während 85 Prozent schlechtere Bedingungen berichteten. Der Index der Auftragseingänge fiel um 57 Punkte auf -66,3, und der Index der Auslieferungen fiel um 66 Punkte auf -68,1, die Lieferzeiten waren länger, und die Lagerbestände waren geringfügig niedriger.

Die Arbeitsmarktindikatoren waren extrem schwach. Der Index für die Zahl der Beschäftigten fiel um vierundfünfzig Punkte auf -55,3, wobei fast 60 Prozent der Befragten ein niedrigeres Beschäftigungsniveau angaben. Der Index für die durchschnittliche Arbeitswoche fiel auf -61,6, wobei 65 Prozent der Befragten verkürzte Arbeitswochen berichteten. Der Index der gezahlten Preise fiel um neunzehn Punkte auf 5,8, was auf eine Verlangsamung des Anstiegs der Inputpreise hindeutet, während der Index der erhaltenen Preise auf -8,4 fiel, was erstmals seit 2016 auf einen Rückgang der Verkaufspreise hindeutet.

Die New Yorker Unternehmen erwarten in den nächsten sechs Monaten kleine Verbesserungen der Geschäftsbedingungen, wie am Index der zukünftigen Geschäftslage ablesbar ist, der um sechs Punkte auf 7,0 stieg. Künftige Auftragseingänge und künftige Auslieferungen gingen zurück, blieben aber positiv. Die Unternehmen erwarten also leicht höhere Aufträge und Auslieferungen in sechs Monaten im Vergleich zu den Werten von April. Die Indizes für Investitionsausgaben und Technologieausgaben fielen beide auf -11,0. 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu elektroniknet

Weitere Artikel zu Energieerzeugung