Eine etwas andere Art der Serverkühlung hat die Berliner Firma InvenSor entwickelt: das »Cooling & Power Pack«. Bei diesem System erzeugt ein Blockheizkraftwerk den Strom für die Server und liefert gleichzeitig die Wärme, die als Antriebsenergie für die Kälte dient.
Mit dem Cooling & Power Pack (CCP) liefert das Unternehmen alles, was ein Unternehmen für den Serverraum benötigt: Strom, Kälte und Sicherheit. Dabei ist das System laut Unternehmensangaben hoch effizient. Das CCP senkt die Stromkosten bei der Serverkühlung um bis zu 70 Prozent, so die Angaben der Firma.
InvenSor hat sich in den letzten Jahren speziell auf die Adsorptionskältetechnik spezialisiert. Den Ingenieuren des Unternehmens ist es gelungen, anstatt des üblichen Silica-Gels so genannte Zeolithe in den Adsorptionsmaschinen einzusetzen. Wasser dient als umweltfreundliches Kältemittel.
Das Cooling & Power Pack koppelt eine solche Zeolith-Adsorptionskältemaschine mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und lässt sich sowohl zur offenen Raumkühlung, als auch zur Doppelboden-Kühlung oder direkten Schrankkühlung verwenden.
Sören Paulußen, einer der Geschäftsführer von InvenSor, erläutert: »Durch die Kopplung des Blockheizkraftwerks mit der Kältemaschine steigt der Wirkungsgrad des BHKWs von 30 auf über 90 Prozent. Somit spart der Betreiber einer solchen Anlage gleich doppelt: Der gesamte erzeugte Strom des BHKWs wird 10 Jahre lang mit 5,11 Cent/kWh Zuschuss gefördert, für den selbst verbrauchten Strom entfallen die Kosten des Strombezugs sowie die Stromsteuer von 2,05 Cent/kWh. Damit spart der Betreiber eines CPP bereits bei 50 kW Kälteleistung ca. 45.000 Euro an Stromkosten pro Jahr.« Und weiter: »Die Anschaffung eines CPPs hat sich so spätestens nach drei Jahren amortisiert.«
Hohe Ausfallsicherheit
Neben dem hohen Stromeinsparpotenzial erhöht das System die Ausfallsicherheit bei der Stromversorgung des Serverraums: Wenn die unabhängige Stromversorgung durch das BHKW ausfallen sollte, können die Server an das öffentliche Stromnetz gehen, bis der Ausfall behoben ist. Die Adsorptionskältemaschine lässt sich währenddessen über einen Gasbrenner betreiben. Darüber hinaus empfiehlt InvenSor den Aufbau einer »n+1«-Redundanz, was durch die angebotenen kleinen Leistungseinheiten leicht möglich sei. Bei noch vorhandenen Klimaanlagen oder Kompressionskältemaschinen können auch diese zur Redundanz erhalten bleiben. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein in jedem CPP enthaltendes und mit dem Internet verbundenes Selbstanalyse-System, auf das die Mitarbeiter der InvenSor jederzeit Zugriff haben.
Über die Online-Schnittstelle der CPP lassen sich auch kundenspezifische Wünsche und Anpassungen schnell vornehmen, zum Beispiel eine Änderung der Kaltwasser-Solltemperatur oder einer bestimmten Regelungsstrategie.
2009 wurde das Berliner Unternehmen für seine Kältetechnik »Made in Germany« mit dem Kältepreis des Bundesumweltministeriums und 2010 mit dem Intersolar Award ausgezeichnet. Speziell für den Bereich Rechenzentren baut die Firma zurzeit ihr Netz an Vertriebspartnern weiter aus.