Neue Steck-Technik

LWL jetzt fit für den Einsatz auf breiter Front

3. Mai 2021, 15:00 Uhr | Harry Jacob, freier Journalist
Ein neuartiges Steckkonzept soll es den Anwendern leichter machen, statt Kupferkabel Lichtwellenleiter zu nutzen.
© Klaus The./Adobe Stock

Cloud Computing, Big Data und IoT sorgen dafür, dass immer mehr Daten mit immer höheren Bandbreiten übertragen werden müssen. Dies ließe sich einfach mit Lichtwellenleitern erreichen – doch das komplizierte Handling schreckt User meist noch ab. Ein neues Steckprinzip senkt diese Einstiegshürde nun.

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet voran. Künstliche Intelligenz und Machine Learning auf Basis großer Datenmengen sind nur ein Aspekt dieses Trends. Anwendungen aus der Cloud sind inzwischen alltäglich, Home Schooling, Home Office und Videokonferenzen statt Schule, Büro und Dienstreisen sind ein weiterer Aspekt, der gerade im vergangenen Jahr an Bedeutung gewonnen hat. Was unweigerlich mit dieser fortschreitenden Digitalisierung einhergeht ist, dass die Datenmengen wachsen und im Zuge dessen auch die Anforderungen an Bandbreite in den Datennetzen.

Damit stößt das Kupferkabel langsam an seine Grenzen. Das gilt nicht nur beim heimischen DSL-Anschluss – inzwischen rückt auch die Deutsche Telekom hier vom Kupfer ab und will demnächst nur noch Glasfaser verbauen. In Rechenzentren findet der Lichtwellenleiter (LWL) bereits verbreitet Anwendung. Gebäudeverkabelung, Vernetzungen in Krankenhäusern und Arztpraxen sowie die Infrastruktur von Forschungseinrichtungen wird ebenfalls zunehmend mittels Glasfaser realisiert. Mit 5G hält der LWL sogar am Antennenmast und im Backbone der industriellen Produktion Einzug.

Bandbreite versus Durchmesser

An vielen Arbeitsplätzen steht derzeit noch die Aufrüstung auf schnelles Gigabit Ethernet mit bis zu 10 GB/s an. Diese lassen sich zwar noch mit hochwertigen Kupferkabeln realisieren, doch spätestens auf der nächsten Netzwerk-Ebene, wenn die Daten von zahlreichen Usern zusammenkommen, wird es eng. Einfach die Zahl der Kupferkabel zu erhöhen, ist nur bedingt möglich: Zum einen sind Kabelführungen nur begrenzt aufnahmefähig, zum anderen können elektromagnetische Wechselwirkungen zwischen den Kupferkabeln die Datenübertragung stören, wenn zu viele Kabel zu eng beieinanderliegen.

Die dünnen Glasfasern bieten dagegen ein Vielfaches der Bandbreite von Kupferkabeln bei wesentlich geringeren Kabelquerschnitten. So sind übliche Übertragungsraten von 40 GB/s bis 100 GB/s kein Problem. Gleichzeitig lassen sich deutlich längere Strecken ohne Zwischenverstärker überbrücken. Und die Datensicherheit ist ebenfalls besser, da es keine Abstrahleffekte gibt. Bei manchen Anwendungen spielen auch das geringere Gewicht oder die Möglichkeit zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen eine Rolle, da Glasfaserkabel keine elektrische Energie transportieren und damit weder Funkenflug noch Erdungsprobleme ins Gewicht fallen.

Komplexe Steckvorgänge

Angesichts dieser Vorteile der Glasfaser wäre ein Einsatz auf breiter Front zu erwarten. Doch das Handling der LWL bremste bislang die Verbreitung dieser leistungsfähigen Netzwerktechnik aus. Nicht nur bei der Installation sind Know-how und Präzision gefordert. Auch jeder einzelne Steckvorgang ist bislang begleitet von einer zeitaufwändigen Inspektion und Reinigung. Werden die entsprechenden Vorgaben nicht beachtet, können Übertragungsprobleme, Instabilitäten oder gar eine Beschädigung des Verbindungssystems auftreten. Somit drohen eine kostspielige Fehlersuche und Instandsetzung.

Die Ursache liegt in der empfindlichen Technik begründet. Schon kleinste Partikel, wie Staubkörnchen oder Pollen, die in den Steckverbinder eindringen, können den Lichtstrahl so weit hemmen, dass die Datenübertragung leidet oder unmöglich wird. Eine fehlerfreie, zuverlässige Installation ist deshalb nur mit ausgebildetem Fachpersonal möglich. Angesichts der steigenden Anforderungen an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des Netzzugangs stellte dies einen ernstzunehmenden Nachteil dar.

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