Merck baut in Taiwan

Neues Werk für Halbleitermaterialien

8. Februar 2023, 9:47 Uhr | Heinz Arnold
Wu, Tsung-Tsong, Minister des National S&T Council von Taiwan, und Frank Stangenberg-Haverkamp, Vorsitzender des Vorstands und persönlich haftender Gesellschafter der E. Merck KG, beim ersten Spatenstich für das neue Werk von Merck Electronics in Kaohsiung, Taiwan.
© Merck Electronics

Merck baut in Taiwan ein Werk für die integrierte Fertigung von Spezialgasen und Halbleitermaterialien für Dünnschicht- und Strukturierungsanwendungen.

Die Anlage, die auf einem 150.000 Quadratmeter großen Grundstück in mehreren Bauphasen entsteht, soll 2025 die Arbeit aufnehmen. Die Investition ist Teil des Ende 2021 ins Leben gerufenen »Level Up«-Wachstumsprogramms des Unternehmensbereichs Electronics. Bis 2025 will Electronics insgesamt deutlich mehr als 3 Mrd. Euro in Innovationen und Kapazitätserweiterungen investieren und damit zukünftiges Wachstum insbesondere im Geschäftsbereich Semiconductor Solutions fördern, einem der »Big 3«-Wachstumstreiber von Merck.

»Ungeachtet der aktuellen turbulenten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen bleiben die mittel- und langfristigen, sehr positiven Wachstumsperspektiven in unseren Märkten unverändert bestehen. Die fortschreitende Digitalisierung und exponentiell steigende Datenmengen werden weiter zu einem stark wachsenden Bedarf an Elektronik führen. Daher investieren wir in unsere hochattraktiven Wachstumsmärkte und bauen gezielt die Produktionskapazitäten und Innovationskraft in unmittelbarer Nähe zu unseren Kunden aus«, sagte Kai Beckmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Electronics.

Level-Up-Investitionen weltweit

Als wichtiger Innovationspartner nahe beim Kunden betreibt Electronics F&E-Zentren und Fertigungen von Materialien und Lösungen für die Elektronikindustrie an Standorten in Asien, den USA und Deutschland. Im vergangenen Jahr hat Electronics bereits mehrere Investitionen im Rahmen des »Level Up«-Programms erfolgreich auf den Weg gebracht.

Im Oktober 2022 wurde, ebenfalls in Kaohsiung, Taiwan, ein neues Werk für die Herstellung von Zuführsystemen von Gasen und Chemikalien für die Halbleiterindustrie fertiggestellt. Die zuständige Geschäftseinheit Delivery Systems & Services erweitert ihre Kapazitäten auch in den USA und plant noch im ersten Halbjahr 2023 die Eröffnung einer neuen Fertigungsstätte in Chandler, Arizona, USA.

Außerdem erweitert Electronics derzeit seine Fertigungskapazitäten für Halbleitermaterialien neben Kaohsiung auch an weiteren Standorten in Asien, den USA und Deutschland. Eine ganze Reihe von Investitionsprojekten ist dafür in Vorbereitung oder bereits in Umsetzung.

Kürzlich hat Merck zudem das Chemiegeschäft des koreanischen Unternehmens Mecaro übernommen. Damit stärkt Electronics seine Kompetenzen für Dünnschicht-Materialien bei der Halbleiterherstellung und erweitert seine globalen Kapazitäten. »Die Übernahme des Chemiegeschäfts von Mecaro ist ein erfolgreiches Beispiel dafür, Electronics und Semiconductor Solutions durch gezielte Akquisitionen weiter voranzubringen«, so Beckmann.

Ebenfalls im vergangenen Jahr hat Merck sein China Electronics Technology Center sowie eine Produktionsstätte für OLED-Materialien in Shanghai, China, eröffnet. Damit hat das Unternehmen neben Pyeongtaek, Korea und Darmstadt bereits die dritte Anlage zur Fertigung von OLED-Materialien in Betrieb genommen. Mit diesen Investitionen baut Merck seine Analysekapazitäten auf dem Gebiet der Materialien für organische Leuchtdioden (OLED) weiter aus. Die OLED-Technologie ermöglicht flexible Displays und zukünftige displaybasierte Unterhaltungselektronik.

Nachhaltigkeit in Kaohsiung

Der neue Standort von Semiconductor Solutions in Kaohsiung wird nicht nur zukunftsweisende Halbleitermaterialien produzieren, sondern auch dank kürzerer Transportwege zu den Kunden in Taiwan und im gesamten asiatischen Raum den ökologischen Fußabdruck verringern. Die Planung des Standorts erfolgte zudem im Einklang mit den Standards der »LEED Green Building Gold«-Zertifizierung und wird zahlreiche Nachhaltigkeitselemente integrieren, wie den Einsatz erneuerbarer Energien und ein Regenwasserauffangsystem. Im Einklang mit dem in seiner Nachhaltigkeitsstrategie verankerten Ziel, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und bis 2040 klimaneutral zu werden, schafft Merck in Kaohsiung einen nachhaltigen Campus mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt.


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