Skeleton Technologies bringt Ultracaps

Da kommt etwas ins Rollen

29. Oktober 2018, 10:50 Uhr | Engelbert Hopf
In Zukunft werden 24-V-SkelStart-Module in den Porterbrook-Bi-Mode-Unit-Class-769-Flex-Antriebsmaschinen die „Auxiliary Power Supply“-Einheiten starten.
© Skeleton Technologies

Mit einem Liefervertrag von 24-V-SkelStart-Modulen an einen britischen Bahntechnik-Anbieter steigt Skeleton in ein neues Anwendungssegment seiner Graphen-basierten Ultrakondensatoren ein. In Italien verstärkt zudem Dimac Red das Vertriebsnetz in Europa.

Auf der InnoTrans 2018 in Berlin hat Skeleton Technologies bekannt gegeben, dass es ab sofort SkelStart-Module (Motorstarteinheiten) für alle Porterbrook-PI-Modul-Unit-Class-769-Flex-Antriebsmaschinen von Brush Traction liefert. »Es ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen, Ultrakondensatoren in die Bahnindustrie zu bringen«, versichert Taavi Madiberk, CEO und Mitgründer von Skeleton Technologies. »In der Bahntechnik kommt es auf die Größe an, und die Leistungsdichte unserer Zellen hat den Unterschied gemacht.«

Chris Myatt, Engineering Director bei Brush Traction bestätigt diese Aussage: »Wir hatten nur wenig Platz für die Integration der APS-Startnetzteile. Das 24-V-SkelStart-Modul hat die Größe einer normalen Autobatterie und hat mit einem Gewicht von 8 kg die Platzbeschränkung gelöst.« Da die BMU-Bereitschaftszeit kurz sei, »benötigen wir zudem keine Batterien für das APS-Startmodul«. Zudem erhöhe die erwartete Lebensdauer der SkelStarts von mindestens fünf Jahren die Zuverlässigkeit des Systems.

Letztlich setzten sich die 24-V-SkelStart-Module durch ihre hohe Leistungsdichte, ihre inhärente Sicherheit und die geringe Größe in der Testphase bei Brush Traction gegen andere Lösungen durch. In den Zügen werden die Module zukünftig die „Auxiliary Power Supply“-Einheiten (APS) starten, da andere Systeme zu viel Platz in Anspruch nehmen würden.

Dabei wird das SkelStart-System als eigenständiges Starterhilfesystem installiert, welches in Standby-Zeiten keinen Strom zum Aufladen benötigt, da es bei dieser Anwendung in den Antriebsmaschinen zu keinen langen Standby-Zeiten kommt. Zudem ist bereits ein SkelStart-Modul leistungsstark genug, um einen 27-Liter-Motor bei +20 °C zu starten.

Neben dem Vertragsabschluss mit dem namhaften britischen Anbieter von Dienstleistungen, Ausrüstungen und Komponenten für Schienenfahrzeuge im Güter- und Personenverkehr konnte Skeleton Technologies vor Kurzem auch sein Vertriebsnetz in Europa weiter ausbauen.

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Dimac Red verstärkt seit Kurzem das Vertriebsnetz in Europa. Die Kooperationsvereinbarung bezieht sich auf den Vertrieb der Graphen-basierten Ultrakondensatoren von Skeleton und die technische Entwicklung von Anwendungen für die Segmente Schwertransport und Grid.
© Skeleton Technologies

In Italien unterzeichnete das Unternehmen einen Kooperationsvertrag mit Dimac Red. Er sieht den gemeinsamen Vertrieb und die technische Entwicklung von Anwendungen für die Segmente Schwertransporte sowie Grid vor. Dimac Red ist seit zehn Jahren ein wichtiger Anbieter von Ultracap-Technologie und hat diese bereits in einer frühen Phase in Produkten von Iveco und anderen Partnern implementiert. »Wir haben alle führenden Anbieter auf dem Markt getestet und sind zur Überzeugung gekommen, dass Skeleton Technologies bei Weitem das beste Angebot hat. Mit Skeleton können wir Designs erstellen, die mit anderen Ultrakondensatoren-Herstellern nicht möglich sind«, begründet Valter Arosio, CEO von Dimac Red, die Entscheidung für das estländische Unternehmen.

»Für uns ist diese Kooperation ein wichtiger Schritt, um unser Netzwerk zu erweitern, und mit Dimac Red an Bord sehen wir die Möglichkeit, unser Geschäft vor allem im Bereich Schwertransport- sowie Grid-Anwendungen zu stärken«, kommentiert Madiberk die Vereinbarung mit den italienischen Spezialisten. »Mit unseren Ultrakondensatoren wird Dimac Red dazu beitragen, die notwendigen Energie- und Kosteneinsparungen zu erzielen, die für die heutigen und zukünftigen Energiespeichersysteme erforderlich sind.«

Skeleton Technologies, 2009 in Estland gegründet, sieht sich als weitweiter Marktführer für Graphen-basierte Ultrakondensatoren. Durch die Verwendung von patentiertem, nanoporösem Kohlenstoff, auch „Curved Graphene“ (CDC) bezeichnet, hat das Unternehmen Ultrakondensatoren entwickelt, die sich durch eine sehr hohe Leistungsfähigkeit und Energiedichte auszeichnen. Bislang hat das estländische Startup 42 Millionen Euro Investorenkapital generieren können. Es fertigt in Estland und Deutschland (nahe Dresden) und beschäftigt inzwischen rund 100 Mitarbeiter.


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