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Geir Førre hat es wieder geschafft

Silicon Labs übernimmt Energy Micro

17. Juni 2013, 12:54 Uhr | Iris Stroh

Silicon Labs will Energy Micro mit rund 85 Mitarbeitern übernehmen, ein entsprechender Vertrag wurde bereits unterzeichnet. Gemäß des Übernahmevertrags erhalten die Anteilseigner von Energy Micro eine Vorauszahlung von 115 Mio. Dollar in bar, plus rund 55 Mio. Dollar, die einer Earn-Out-Klausel unterliegen, also ein erfolgsabhängiger Zusatzpreis.

Tyson Tuttle, President und CEO von Silicon Labs, glaubt, durch die Übernahme sein eigenes Unternehmen stärken zu können. Er erklärt: »Mit der Übernahme von Energy Micro füllen wir ein Technologie- und Produktlücke. Energy Micro bietet rund 250 MCUs auf Basis von Cortex-M0+, Cortex-M3 und Cortex-M4F an, wir führen bislang im 32-Bit-Segment nur Cortex-M3-Controller im Produktspektrum. Durch die Übernahme sind wir in der Lage, ein komplettes MCU-Portfolio anbieten und können dadurch besser mit den etablierten MCU-Anbietern konkurrieren.« Hinzu kommen noch die RF-ICs aus der EFR4D Draco-Familie, die auf dem Cortex-M0-Core basieren. Dabei handelt es sich um Transceiver für die drahtlose Kommunikation in den Frequenzbändern von Sub-GHz bis 2,4 GHz, die mehrere Standards sowie proprietäre Protokolle unterstützen, einschließlich Bluetooth Low Energy (LE), 6LoWPAN, ZigBee, RF4CE, 802.15.4(g), KNX, ANT+. Diese Chips sind bislang zwar noch nicht auf dem Markt, sollen aber dieses Jahr noch verfügbar werden und das Funk-IC-Spektrum von SiLabs erweitern.

Tuttle erwartet, dass Energy Micro zirka 7 Mio. Umsatz im zweiten Halbjahr 2013 zum Umsatz von Silicon Labs beitragen wird. Die Übernahme soll noch im Juli dieses Jahres abgeschlossen werden.

Geir Førre, President und CEO von Energy Micro, soll Vice President und General Manager der Business Unit »Energy-Friendly Microcontroller and Radio« von Silicon Labs in Oslo werden. Ob dies gelingt, muss sich zeigen. Schaut man nämlich ein wenig zurück in Førres Geschichte, dann zeigen sich deutliche Parallelen zu heute. Im Dezember 2005 hatte Texas Instruments angekündigt, Chipcon für 200 Mio. Dollar zu übernehmen. Damals sollte Førre, President und CEO von Chipcon, die Integration des Chipcon-Teams und deren Produkte bei TI leiten. Aber bereits nach kurzer Zeit gründete Førre das Unternehmen Energy Micro. Im März 2007 wurde Førre von TI sogar vor Gericht gebracht, weil das Unternehmen dem ehemaligen Chipcon-CEO vorwarf, dass er versuchen würde, Mitarbeiter von TI für Energy Micro zu rekrutieren.

Dieses Wissen könnte ebenfalls ein Grund für die Earn-Out-Klausel sein. Denn diese wird nicht nur verwendet, wenn sich die Parteien nicht über die künftigen Ertragschancen einigen können und sich deshalb nicht auf einen Kaufpreis einigen können, sondern auch wenn der Verkäufer eines Unternehmens, indem Fall Førre, an Silicon Labs gebunden werden soll.