Uni Klagenfurt

Angriffe auf das Smart Grid frühzeitig erkennen

9. September 2016, 13:56 Uhr | Hagen Lang

Großangelegte Cyber-Angriffe, genannt Advanced Persistent Threats (APT), kombinieren beim Angriff auf kritische Infrastrukturen wie Energienetze viele verschiedene Angriffstechniken. Die Alpen-Adria Universität Klagenfurt entwickelt nun eine Anomalie-Früherkennung für intelligente Stromnetze.

»Die Phasen eines APT sind in gewissem Maß vergleichbar mit dem Verlauf einer Krankheit, bei der auf die Infektion eine Inkubationsphase ohne erkennbare Symptome folgt, bis zum letztlichen (zeitlich verzögerten) Ausbruch der Krankheit. APTs folgen einem ähnlichen Muster, bei dem zwischen der erstmaligen Infektion (etwa durch Phishing-E-Mails) und dem Auftreten erster Schäden oft ein längerer Zeitraum von mehreren Monaten liegen kann«, erklärt Stefan Rass  vom Institut für Angewandte Informatik der Uni Klagenfurt.

Um während dieser »Inkubationsphase« Systemanomalien  zu entdecken und Schäden zu verhindern, müssen neue Methoden entwickelt werden. Dies hat sich das Projekt »security for cyber-physical value networks Exploiting smaRt Grid sYstems (synERGY)« zum Ziel gesetzt. Das synERGY Projekt reagiert auf die besondere Dringlichkeit wirksamer Schutzmaßnahmen, welche etwa durch den Angriff auf das Ukrainische Energienetz  untermauert werden.

Mit einer realen Demonstration der Möglichkeiten von APTs in der Ukraine vor Augen, entwickelt das Konsortium des synERGY Projekts unter der Leitung des Austrian Institute of Technology Methoden, um ähnliche Schadszenarien künftig zu vermeiden.

Dazu arbeiten die Technische Universität Wien und Forscher der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt im Bereich Systemsicherheit zusammen mit diversen Energieversorgern, KMUs und dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (BMLVS), um österreichweit einsetzbare Werkzeuge zur Früherkennung von Cyber- und physikalischen Angriffen auf Energienetze zu entwickeln. Ergebnisse werden 2019 erwartet.

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