Deloitte-Studie zum Smart Grid

Deutsche Energieversorger sind vertrauenswürdig

15. Februar 2016, 10:35 Uhr | Nicole Wörner

Laut der Deloitte-Studie »Smart Grid 2016 – Die Digitalisierung der Energiewende« bevorzugen 66 Prozent der Deutschen einen nationalen Anbieter, wenn es um Datensicherheit geht.

Mehr als zwei Drittel der Haushaltskunden beziehen ihren Strom bei einem örtlichen Versorger. Aber gerade die kleinen Anbieter und Stadtwerke sehen noch große Probleme bei der verpflichtenden Einführung von Smart Metering nach dem neuen Messstellenbetriebsgesetz.

Auch Verbraucher stehen der Datenerhebung und -übermittlung häufig skeptisch gegenüber. Dabei bietet die (nahezu) Echtzeitübermittlung der Verbrauchs- und Einspeisedaten auch Vorteile: Haushalte könnten Energie sparen, wenn diese bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden kann. Das gilt vor allem, wenn die intelligenten Messsysteme (iMSys) in Smart-Home-Konzepte integriert werden. 73 Prozent der Anbieter wollen solche Lösungen daher mit aufnehmen.

»Deutsche Anbieter haben einen Vertrauensvorsprung bei Verbrauchern, den sie strategisch und kommunikativ nutzen sollten«, erklärt Andreas Herzig, Partner Energy & Resources bei Deloitte. »Stadtwerke können mit örtlicher Präsenz und einem direkten Ansprechpartner punkten – und das extrem hohe Sicherheitsniveau herausstellen.«

Smarte Verbrauchsmessung und direkte Datenübermittlung

Smart Meters, die laut Gesetz flächendeckend installiert werden sollen, sind wesentliche Grundbausteine eines intelligenten, datengetriebenen Energienetzes. Die modernen Messeinrichtungen messen kontinuierlich den individuellen Verbrauch, senden verschlüsselte Informationen viertelstündig über ein Smart-Meter-Gateway (SMGW) an den Versorger. Damit tragen die Geräte zur Integration der Erneuerbaren Energien und damit auch (daten-)sicheren Umsetzung der Energiewende in den einzelnen Haushalten bei.

Skepsis bei Datenschutz

Bei der Einführung der intelligenten Messstellen herrscht vor allem wegen Datenerhebung und -sicherheit Skepsis in der Bevölkerung. 66 Prozent würden deshalb einen deutschen Anbieter bevorzugen (44% in jedem Fall, 22% bei vergleichbarem Angebot). Nur für 12 Prozent spielt die Herkunft des Versorgers in Bezug auf Datenschutz keine Rolle. Die Messwerte können außerdem vor dem Versenden verschlüsselt, anonymisiert und über mehrere Haushalte hinweg zusammengefasst werden. Neue Sicherheitskonzepte des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhöhen daher den Schutz der Privatsphäre und verhindern Manipulation am Zähler.


  1. Deutsche Energieversorger sind vertrauenswürdig
  2. Keine einheitliche Strategie

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