Statistische Auswertung von Messwerten

Gesundheits-Check fürs Verteilnetz

20. Mai 2022, 10:37 Uhr | Kathrin Veigel
In Gotzenwil, einem Stadtteil von Winterthur mit Dorfcharakter, leben etwa 1.000 Menschen. Die Messwerte des Smart Grids in diesem Ortsteil zeigt eine steigende Auslastung der Trafostation.
© Stadtwerk Winterthur

Die Smart-Grid-Lösung GridEye von Depsys hilft ab sofort nicht nur dabei, im Verteilnetz das aktuelle Geschehen im Blick zu haben. Auch die Analyse historischer Messwerte ist jetzt möglich – mit dem sogenannten Health Check. Er erlaubt es, Trends zu erkennen und einzuschätzen.

Depsys bringt mit seiner Smart-Grid-Lösung GridEye Transparenz ins Verteilnetz. Strom, Spannung und Spannungsqualität in gemessenen Netzabschnitten sind so kein Geheimnis mehr. Wichtig ist jedoch, nicht nur beim aktuellen Geschehen den Durchblick zu haben. Ebenso hilfreich ist es, historische Messwerte zu analysieren. Damit lassen sich Trends erkennen und einschätzen.

Auch dabei hilft Depsys ab sofort, denn jedes Quartal erhalten GridEye-Anwender kostenlos den einen Health Check. Die Berichte zeigen mit ihren statistischen Auswertungen und Grafiken übersichtlich auf, wie sich die Messwerte für Spannung und Auslastung im Messzeitraum verhalten haben.

Durch Auswerten der Vergangenheitsdaten die Zukunft besser planen

Gerade diese Analysen sind Andreas Lanz vom Stadtwerk Winterthur wichtig: »Sie erlauben uns, Langfristtrends zu erkennen und Ersatzinvestitionen oder Netzausbaumaßnahmen weitsichtiger und besser zu planen.«

In Winterthur kommt die Smart-Grid-Lösung GridEye im Ortsteil Gotzenwil zum Einsatz, einem Wohngebiet mit knapp 1.000 Bewohnern, das weder durch Neubauaktivitäten noch durch eine besonders hohe Dichte an E-Fahrzeugen auffällt. Der Ortsteil ist daher repräsentativ für viele Teile Winterthurs.

Das Stadtwerk Winterthur hat diesen Winter die Monatswerte über den ganzen Nutzungszeitraum ausgewertet. Der Trend ist klar: Von Jahr zu Jahr wird mehr Strom verbraucht; um etwa zwei Prozentpunkte steigt die Auslastung im Verteilnetz Gotzenwil im Durchschnitt. Für Netzexperte Lanz liegt auf der Hand, dass in dem Ortsteil vor allem der Wechsel von fossilen Heizungen auf Wärmepumpen für die Zunahme verantwortlich ist.

»Dass dort Wärmepumpen installiert wurden, wussten wir, aber wie stark die Auswirkungen auf das Netz sind, können wir nur anhand der langfristig aufgezeichneten Messwerte erkennen.« Die statistischen Auswertungen offenbaren auch die täglichen Verbrauchsspitzen, die jedoch keine große Überraschung darstellen. Ob Kochen oder PV-Strom verantwortlich dafür ist – eine Tagesspitze tritt um die Mittagszeit, eine weitere am frühen Abend auf. 

Trend: Strombedarf wächst stetig

Ob die Ergebnisse aus Winterthur repräsentativ sind, verifizierte das Depsys-Team anhand der Daten anderer Schweizer GridEye-Kunden. Ergebnis: Im Durchschnitt steigt die Auslastung im Verteilnetz, wenn auch nicht überall so stark.

Die Ursachen sind unterschiedlich, wie die Befragung von Depsys-Kunden ergeben hat. Mal sei die Elektrifizierung des Wärmesektors der Treiber, mal neue Ladestationen oder PV-Anlagen.

Welche Ursache auch dahinter steckt: Trends im eigenen Netz zu (er)kennen, ist unverzichtbar. Das meint auch Andreas Lanz: »Die historischen Werte und die Analysefunktion erlauben es uns, passende Vergleiche anzustellen – tage-, monats- und jahresweise – und dadurch weitsichtig zu planen. GridEye ist daher ein wichtiger Baustein unserer Smart-Energy-Strategie, mit der wir den Anforderungen durch die Energiewende begegnen.«


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