trend:research: Kosten und fehlende Regulierungen

Hemmnisse für den Netzausbau

2. November 2010, 8:27 Uhr | Heinz Arnold

Die Kosten für die Netzbetreiber, Kostendruck durch gesetzliche Reglementierungen und fehlende Anreize für die Verbraucher, sich am Lastmanagement zu beteiligen, stellen derzeit die Hürden für den Ausbau der Übertragungsnetze dar. Das ist das Fazit der Studie »Netzorientiertes Lastmanagement« von trend:research.

Die sichere und stabile Betriebsführung der Stromnetze erfordert punktuell und situationsabhängig eine Vielzahl entlastender Schalthandlungen im so genannten Lastmanagement. Derzeit werden von den befragten Netzbetreibern vorrangig Lastganganalysen (53 Prozent der Befragten) und Rundsteuersysteme (38 Prozent) als Dienstleistung im Segment Groß- und Industriekunden angeboten.

Aktuell ist die Nachfrage von Seiten der Kunden und der Energieerzeuger nach Ansicht der befragten Marktexperten noch gering, auch wenn der Druck auf Netzbetreiber zum Lastmanagement aufgrund der zukünftig steigenden Herausforderungen wächst. Dazu gehören u. a. die Integration dezentral erzeugter Erneuerbarer Energien (z. B. Photovoltaik) und die gleichzeitige Gewährleistung der Versorgungssicherheit.

Bei mehr als der Hälfte der befragten Netzbetreiber sind bereits Netzrückwirkungen in den letzten fünf Jahren aufgetreten. Markthemmnisse stellen derzeit für die befragten EVU und Netzbetreiber die entstehenden Kosten (u. a. Personalaufwand) bzw. der bestehende Kostendruck durch die gesetzliche Regulierung sowie fehlende Anreize für Verbraucher zur Beteiligung an Lastmanagementmaßnahmen seitens des Gesetzgebers dar.

Wesentliche Markttreiber bis 2015, die den Einsatz von Lastmanagement begünstigen, sind nach mehrheitlicher Ansicht von jeweils fast einem Fünftel der Befragten der Anstieg der Energiekosten und z. B. der zunehmende Einsatz von Smart Metering. In der Prognose von trend:research steigt das Marktvolumen hinsichtlich der jährlichen Vermarktungspotenziale aus netzorientiertem Lastmanagement bereits bis 2015 auf über 50 Millionen Euro an.


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