Gegenüber der Drehstromübertragung weisen Übertragungen auf Basis der HGÜ-Technik einige Vorteile auf. Hier die Vorteile auf einen Blick:
• Bei der Hochspannungs-Gleichstromübertragung gibt es typischerweise acht bis 15 Prozent weniger Übertragungsverluste als bei der Übertragung über ein vergleichbares Drehstromsystem.
• Eine klassische HGÜ-Anlage hat üblicherweise zwei Pole, über die jeweils die Hälfte der Energie übertragen wird. Bei Ausfall eines Pols beziehungsweise einer Leitung stünde immer noch die halbe Übertragungsleistung zur Verfügung.
• HGÜ-Verbindungen sind für einen zeitlich begrenzten Überlastbetrieb ausgelegt.
• Eine HGÜ-Verbindung kann bei gleicher Trassenbreite in der Regel 30 bis 40 Prozent mehr Leistung übertragen als eine Drehstromtrasse.
• HGÜ kann als „Firewall“ die Ausbreitung von Störungen zwischen verbundenen Drehstromnetzen und somit Stromausfälle verhindern.
• Von etwa 600 Kilometer Länge an sind Freileitungsverbindungen in HGÜ-Technik wirtschaftlicher als in Drehstromübertragungstechnik.
• Bei kabelgebundenen Drehstromübertragungen liegt die Grenze der Wirtschaftlichkeit bei etwa bei 80 Kilometern. Bei Erd- oder Seekabeln kommt ab dieser Leitungslänge bei der Drehstromübertragung praktisch keine Energie mehr am anderen Ende an, weil durch Auf- und Entladevorgänge im Kabel nutzbare Energie verloren geht. Bei einer HGÜ-Seekabelverbindung mit 600 kV Gleichspannung und 2200 Megawatt (MW) wie zwischen Schottland und England fallen bei 400 Kilometer Länge nur knapp drei Prozent Verluste an (inklusive Kabel- und Stromrichterverlusten).