DKE/ETG/ITG-Fachtagung

IT-Security in der Netz- und Stationstechnik: Billig geht nicht

7. März 2016, 16:26 Uhr | Hagen Lang
© DKE-VDE

100 Experten und Entscheider aus dem Umfeld der Energieversorgung trafen sich zur DKE/ETG/ ITG-Fachtagung »IT-Security in der Praxis der Netz- und Stationsleittechnik«. Zum rechtssicheren Schutz der Fernwirktechnik gemäß Normenreihe IEC 62351 stellte der DKE-Arbeitskreis einen Flyer vor.

Andre Suhr, Arbeitskreisleiter des veranstaltenden DKE-Gremiums stellte bei der abschließenden Podiumsdiskussion der Fachtagung zur Informationssicherheit in der Netz- und Stationsleittechnik fest: »Die eine, schnelle, billige Lösung gibt es nicht!« Für Verantwortliche erstellte der DKE-Arbeitskreis einen Leitfaden für den gemäß IT-Sicherheitsgesetz rechtssicheren Schutz der Leit- und Fernwirktechnik durch Anwendung der Normenreihe IEC 62351 zur abgesicherten Kommunikation. Er beschreibt, wie durch die Anwendung von Normteilen der IEC 62351 die Protokolle IEC 60870-5-101/104 und IEC 61850-8-1 für die Prozesskommunikation gemäß den Vorgaben des IT-Sicherheitsgesetzes gesichert werden.

Die durch die Verabschiedung des IT-Sicherheitsgesetzes 2015 erfolgte Verpflichtung der Betreiber der Grundversorgungsnetze (Strom, Gas, Wasser), ihre Leit- und Fernwirkinfrastruktur gegen Cyberangriffe zu schützen, nahm auf der Veranstaltung breiten Raum ein. Neben Netzwerkgeräten, Bediensystemen und Fernwirkgeräten ist die Kommunikation zwischen diesen Komponenten zu schützen. Themen der Vorträge waren u.A. der Nachweis der Sicherheit der Anlagen gegenüber Dritten, die Einführung eines Information Security Management Systems (ISMS) und Vorteile durch die Anwendung aktueller Sicherheitsstandards.

Live-Hacking der Firma Secunet verdeutlichte, wie einfach man es Hackern durch Vernachlässigung grundlegender Maßnahmen und Herstellerempfehlungen macht. Professor Braband (TU Braunschweig/Siemens) stellte das im Bereich der Eisenbahnsignalisierung entstandene IT-Security-Framework vor, das auf Basis der IEC 62433 in einer Vornorm des DKE spezifiziert wurde und die funktionale Sicherheit mit berücksichtigt. Der Leiter des VDE-DKE Kompetenzzentrums Andreas Harner erklärte, dass das große Interesse der Branche weitere Veranstaltungen zum Thema wahrscheinlich mache: »Das Ziel, Orientierung und Anwendungshinweise für die Energiebranche im Umfeld der Normen und gesetzlichen Regelungen zu schaffen, gilt es auch zukünftig weiter auszubauen.«

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