Auf der E-world stellte Siemens ein Leitsystemwerkzeug vor, das die Kontrolle und Stabilität der Netze sowie die Fehlerbehebung durch verbesserte Visualisierung, Automatisierung und Steuerung von Netzparametern erhöht.
Siemens »Spectrum Power Aktives Netzmanagement (ANM)« beinhaltet ein Zustandsschätzungsverfahren und eine automatisierte Online-Optimierung ohne Nutzereingriffe. Das Zustandsschätzungsverfahren analysiert Leistung, Blindleistung, Strom und Spannung und greift gegebenenfalls selbständig korrigierend mit der Online-Optimierung ein.
Netzprobleme wie Überlastungen, Spannungsbandverletzungen, aber auch Verluste und Betriebskosten lassen sich mit dem ANM minimieren und besser handhaben. Im nord- und nordostenglischen Netzgebiet des Betreibers Northern Power Grid wird die ANM-Netzleittechnik bereits eingesetzt. Die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien überlastete dort die Primärtechnik und führte zu Spannungsbandverletzungen. Aus dieser Situation heraus entwickelten Siemens und Northern Power Grid gemeinsam die Netzleittechnik.
Eingesetzt wurde das ANM im Rahmen des von Northern Power Grid durchgeführten Verteilnetzoptimierungsprojektes »Grand Unified Scheme (GUS)«. Es kontrolliert dort elektrische Speicher, Umspannwerke, regelbare Verteilnetzstationen, Einspeiser und Spannungskontrollsensoren an den Umspannwerken, Verteilnetzstationen und Einspeisepunkten und erlaubt das Demand-Side-Management gewerblicher Kunden und von Privathaushalten. »GUS« nutzt als zentrales Regelsystem eine zentrale Datenbank und ein Wide-Area-Kommunikationssystem.