Schwankende Spannungen in Ortsnetzen ausgleichen

Regelbare Ortsnetztrafos fürs Smart Grid

11. April 2012, 7:28 Uhr | Heinz Arnold
Der regelbare Ortsnertztrafo der Maschinenfabrik Reinhausen, der seit Anfang 2011 im Rahmen eines Pilotprojekts in Larrieden arbeitet
© Maschinenfabrik Reinhausen/N-ERGIE Netz

Regelbare Ortsnetztrafos vereinfachen es, Strom aus erneuerbaren Energien in das Mittelspannungsnetz einzuspeisen. Außerdem lassen sich mit ihrer Hilfe Maßnahmen zur Netzverstärkung vermeiden oder zumindest zeitlich aufschieben.

Das sind die ersten Ergebnisse eines Pilotprojekts, in dessen Rahmen N-ERGIE Netz und die Maschinenfabrik Reinhausen seit Anfang 2011 einen regelbaren Ortsnetztrafo (RONT) in Larrieden bei Feuchtwangen betreiben.

Bisher ist das Übersetzungsverhältnis von Ortsnetztrafos fest eingestellt. Weil aber immer mehr Erzeuger aus erneuerbaren Quellen Energie ins Niederspannungsnetz einspeisen, sich der Lastfluss also umkehrt, sollten Ortsnetztrafos künftig in der Lage sein, die Spannung aktiv regeln zu können. Dann könnten sie die vorhandenen Leitungen besser ausnutzen. Die Maschinenfabrik Reinhausen hat einen solchen regelbaren Ortsnetztrafo entwickelt, der in Larrieden im Pilotprojekt arbeitet.

Larrieden ist dafür sehr gut geeignet, dort nimmt seit einigen Jahren die Anzahl der Photovoltaik- und Biogasanlagen deutlich zu. Insgesamt wurden in Larrieden seit 2003 rund 650 kW Leistung aus Photovoltaikanlagen installiert, weitere rund 300 kW sind beantragt bzw. geplant. Die Leistung aus Biogasanlagen beträgt 1.100 kW. Außerdem  wurde kürzlich eine Windenergieanlage mit 2 MW Leistung errichtet.

Die generelle Herausforderung bei der Einspeisung des regenerativ erzeugten Stroms besteht darin, die zeitlich schwankende Spannung im Stromnetz und vor allem die hohen Spannungsschwankungen im Niederspannungsnetz auszugleichen – je nachdem ob der Wind gerade weht, die Sonne scheint oder nicht.

Genau dafür hat die Maschinenfabrik Reinhausen den RONT konzipiert. Das Kernstück dieses Systems ist ein kompakter Schalter, der in neue Ortsnetztrafos eingebaut wird, ohne die Abmessung relevant zu verändern. Zusammen mit der Regeleinrichtung erkennt der RONT  Spannungsschwankungen selbstständig und gleicht sie aus. So können diese neuen Trafos Spannungsschwankungen zukünftig auch in den Ortsnetzen automatisch und im laufenden Betrieb größtenteils ausgleichen.

Deshalb ist es nicht erforderlich, neue Kabel zu verlegen oder neue Netzstationen zu bauen. Weitere EEG-Anlagen lassen sich einfacher ins Netz integrieren als bisher.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Maschinenfabrik Reinhausen

Weitere Artikel zu N-ERGIE AG

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)