VDE Dreiländertagung STE 2017

Sternpunktbehandlung beim Netzausbau und im Störungsfall

12. August 2016, 12:32 Uhr | Hagen Lang
Die erste Erdschlussspule (hier im Deutschen Museum, München) installierte Waldemar Petersen 1917 zur Lichtbogenlöschung bei einpoligen Erdschlussfehlern an Freileitungen behelfsmäßig im 11-kV-Netz der Kraftwerke Altwürttemberg AG in Ludwigsburg, wo sie bis 1928 zur Erdschlusskompensation von Strömen bis zu 40 A in Betrieb war.
© Dmm2va7 (Wikipedia)- CC-BY-SA-3.0

An Führungskräfte und Experten aus Netzbetrieb, -planung, -services, Schutz- und Leittechnik sowie Hersteller, Planungs- und Ingenieurbüros sowie Vertreter aus Universitäten und Hochschulen richtet sich die Dreiländertagung der Energietechnischen Gesellschaft des VDE am 21. und 22.2.2017.

Gesetzliche Verpflichtungen geben den Netzbetreibern auf, seit 2011 110 kV-Leitungen als Erdkabel auszuführen, dürfen aber (§ 43h EnWG) die Kosten von Freileitungen nicht um den Faktor 2,75 überschreiten. Viele Strecken der aktuell vornehmlich aus Freileitungen bestehenden Hochspannungsnetze können aber nicht unbegrenzt mit Erdkabeln ausgebaut werden, weil im Fehlerfall die Grenzwerte des Erdschlussreststroms überschritten werden könnten.

Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Tagung »STE 2017 - Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV« die Rolle der Sternpunktbehandlung beim Aus- und Umbau der Netze oder bei Betriebsstörungen.  Die Tagung findet am 21. und 22. Februar 2017 in Aschaffenburg statt und wird von der VDE|ETG gemeinsam mit der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (VDE|ITG) und den Energietechnischen Gesellschaften des österreichischen Verbandes OVE und des Schweizer Verbandes electrosuisse veranstaltet.

Sternschaltungen sind Zusammenschaltungen beliebig vieler Anschlüsse über einen gemeinsamen, »Sternpunkt« genannten Widerstand, in Stromnetzen handelt es sich meist um Transformatorsternpunkte. Dort gewählte Maßnahmen wie isolierter Betrieb, der Einsatz von Kompensationsspulen, niederohmig oder starr (ohne Widerstand geerdet) haben Einfluss auf die Investitionskosten, den Betrieb und das Verhalten im Fehlerfall. Eine niederohmige Sternpunkterdung lässt im Fehlerfall beispielsweise noch einen ausreichend großen Fehlerstrom zu, damit Schutzgeräte ansprechen können. Gleichzeitig sollte der Fehlerstrom nicht zu groß sein, um Betriebsmittelschäden zu vermeiden.

Bis zum 4. Oktober läuft noch der »Call for Papers« der Tagung. Interessierte werden gebeten zu folgenden Themen Vorträge einzureichen:

1. Auswirkung zunehmender Verkabelung

2. Anforderungen an Erdungssysteme

3. Neuentwicklungen bei Betriebsmitteln

4. Innovative Verfahren zur Sternpunktbehandlung

5. Erfahrungen aus dem Netzbetrieb

6. Erdschlussversuche

7. Fallbeispiele, Trends


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