IFAT/ GreenTec Awards Rubrik »Energie«

Umwelt- und Wirtschaftspreis für Smarte Netzzustandsüberwachung

1. Juni 2016, 15:43 Uhr | Hagen Lang
Frohe Sieger (v.ln.r.): Kilian Eckert, Business Development Energieversorgung bei Janitza, Uwe Linder, Geschäftsführer SWK NETZE GmbH, Heiko Harbers, President&CEO bei devolo und Dr. Tobias Pletzer, Manager Research Projects SmartGrid bei devolo,
© SWK Stadtwerke Krefeld AG

Die Stadtwerke Krefeld (SWK), Lovion, Janitza electronics, die devolo AG sowie die Hochschule Düsseldorf und die Uni Duisburg Essen haben für das Projekt »Erfassung der niederspannungsseitigen Netzzustandsgrößen in Echtzeiten« (»Energie«) in der Gemeinde Wachtendonk den GreenTec Award 2016 erhalten.

Im Rahmen der größten internationalen Fachmesse für Wasser-, Abwasser, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT hat das Projektkonsortium des »Energie«-Projektes den Umwelt- und Wirtschaftspreis GreenTec Award in der Kategorie Energie erhalten. Das seit 2010 von der SWK betriebene Stromnetz der Gemeinde Wachtendonk im Kreis Kleve zeichnet sich als ländliche Region durch eine große Anzahl dezentraler Einspeiser erneuerbarer Energien (Solaranlagen und Biogas BHKWs) aus.

Für die Messung der Netzzustände erarbeitete insbesondere Janitza Lösungen, der Datentransport wurde von devolo und der Universität Duisburg-Essen realisiert, die Datenanalyse und topografische Darstellung betreuten die SWK, die Hochschule Düsseldorf und Lovion. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt schließt eine wichtige Lücke bei den Techniken zur Bestandsaufnahme der Vorgänge in Niederspannungsnetzen, die zur Erreichung des politischen Ziels, bis 2022 alle Kernkraftwerke abzuschalten, geschlossen sein muss.

Die im Rahmen der Energiewende von der Bundesregierung bislang durchgeführten Großforschungsprojekte »Kombikraftwerk 1« und »Kombikraftwerk 2« erforschten die prinzipielle Möglichkeit einer hundertprozentig regenerativen Energieversorgung der Bundesrepublik sowie die Gewährleistung der Netzstabilität unter diesen Bedingungen. Mit einem Mix aus intelligenten Netzen (Smart Grid), Batteriespeichern und Gas-Backupkraftwerken sei dies wohl möglich, so die Studien. Wege zur Echtzeiterfassung der Netzzustandsgrößen zeigt aber erst das jetzt ausgezeichnete Wachtendonker Projekt »Energie« auf.

Die sehr fluktuierende Einspeisung der erneuerbaren Energien (Zappelstrom) kann im Niederspannungsnetz die Wechselstromfrequenz beeinträchtigen und das Spannungsband verletzen. Schäden an Verbrauchern oder Überlastungen der Niederspannungsnetze können die Folge sein. Zu diesen Herausforderung durch die Erzeugung kommen neuartige Verbraucher wie Elektrofahrzeuge, die die Niederspannungsnetze an ihre Belastungsgrenze führen können.

Vor diesem Hintergrund haben die Projektpartner das Netz in Kabelverteilerschränken und Ortsnetzstationen mit Sensorik und intelligenten Komponenten ausgestattet, die den Netzzustand in Echtzeit analysieren, kommunizieren und gegebenenfalls Eingriffe einleiten können. Damit lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, wo das Netz ausgebaut werden muss, wo noch Netzreserven existieren und wo intelligente Steuerungen zur Netzentlastung empfehlenswert sind. Die Black Box Niederspannungsnetz wird damit transparent.


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