Hoher Entwicklungsaufwand muss jetzt Früchte tragen

EMH metering: ruhig, besonnen und entschlossen auf dem Weg zum Ziel

6. März 2014, 9:46 Uhr | Heinz Arnold
René Giebel, EMH metering: »Die Software-Häuser und die Versorger beschäftigen sich jetzt intensiv mit dem Thema Smart Metering. Das stimmt mich für dieses Jahr optimistisch.«
© EMH metering

Wie sich das Smart Metering in Deutschland entwickeln wird, warum Kooperationen nützlich sind und warum er optimistisch in die Zukunft blickt, erklärte René Giebel, Product Manager von EMH metering, im Interview mit Energie & Technik auf der E-world in Essen.

Was erhoffen Sie sich in diesem Jahr für das Smart Metering in Deutschland?

René Giebel: Die Vorgaben der KNA müssen jetzt in Regularien umgesetzt werden - die mittelständischen Unternehmen, die an den Entwicklungen beteiligt sind, müssen ja kalkulieren können. Wir haben sowieso schon sehr viel Arbeit in die Entwicklung investiert und zudem stellt die so wichtige Mitarbeit in den Gremien für Mittelständler einen riesigen Aufwand dar. Wir dürfen nicht mehr Zeit verlieren.

Es gibt viele Beteiligte, die an Regularien arbeiten. Neben dem BSI, die PTB und die Bundesetzagentur sowie die Verbände. Ziehen sie aus Ihrer Sicht immer an einem Strang?

Jeder war von Anfang an mit Eifer dabei, die Kommunikation war anfänglich aber ein Problem. Das hat sich in der Zwischenzeit sehr stark verbessert. Dazu haben vor allem die Verbände wie FNN, DKE und BDEW beigetragen, die sich intensiv darum bemüht haben, gangbare Lösungen zu finden. Das ist gelungen: Jetzt kennen wir das Ziel und den Weg dorthin – auch wenn noch nicht alle Schlaglöcher auf dem Weg sauber beschrieben sind.

Ein Ziel besteht darin, interoperable Systeme zu schaffen. Welche Möglichkeiten hat dann ein Zählerhersteller, sich von den Geräten des Wettbewerbs zu differenzieren?

Das ist genau unsere Aufgabe: Wir müssen in der interoperablen Welt Features finden und realisieren, die unsere Kunden weiter bringen.  

Sind Sie fündig geworden?

Wir haben bereits einige interessante Features gefunden. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich darüber nicht sprechen. Auf der E-world im kommenden Jahr wird es dazu interessante Neuigkeiten geben.

Sie sprachen von den großen Belastungen für mittelständische Unternehmen. Sind Kooperationen ein Weg, um diese Belastungen zu reduzieren?

Darin sehe ich einen guten Weg. Wir haben mit Theben eine Projekt- und Entwicklungskooperation geschlossen, Geräte auf den Markt zu bringen, die sämtliche Kompatibilitätsbedingungen des Lastenheftes des FNN vollständig erfüllen. Die Kooperation bezieht sich auf die reine Entwicklung, die Partner evaluieren die Geräte vollkommen eigenständig und jeder Partner kann die eigenen Plattformen weiter entwickeln. Die Firmen produzieren separat und nutzen die eigenen Vertriebskanäle.

Die gemeinsam entwickelten Zähler/Gateways verfügen über Ethernet- und Mobilfunkschnittstellen. Warum nicht über PLC?

PLC ist sicherlich eine sehr gute Möglichkeit, um die Kommunikation zu realisieren. Aber wir schätzen sie zumindest für den Beginn des Rollouts als recht teuer in der Installation und im Support ein. Wir sind überzeugt, mit unseren Schnittstellen zu einem akzeptable Preis alles bieten zu können, was für die Kommunikation im Smart Metering erforderlich ist. Falls die Bedingungen für GSM ungünstig sein sollten, dann können wir über die Ethernet-Schnittstelle kommunizieren.  

Wenn die Regularien jetzt schnell geschaffen werden sollten, stehen dann rechtzeitig die elektronischen Komponenten – beispielsweise die Krypto-Chips – bereit, um die entsprechenden Zähler und Gateways auf den Markt bringen zu können?

Die Chips befinden sich in der Entwicklung und die Termine, die uns die IC-Hersteller nennen, passen gut in den Zeitplan. Wir sind ruhig, besonnen und entschlossen auf dem Weg zum Ziel.

Welche Anstöße nehmen Sie von der diesjährigen E-World mit?

Ich bin beruhigt, dass die Software-Häuser sich den Problemen rund um das Smart Metering jetzt wirklich annehmen. Aus Absichtsbekundungen ist jetzt ernsthafte Arbeit an dem Thema geworden. Außerdem ist das Thema Smart Metering nun auch bei den Energieversorgern angekommen – wir staunen. Diese Entwicklungen stimmen uns für die unmittelbare Zukunft sehr optimistisch.

Was bedeutet dies konkret?

Ich rechne damit, dass wir uns in diesem Jahr mit Tests und kleinen Pilotprojekten beschäftigen, im kommenden Jahr laufen die Feldtests an und die endgültig zertifizierten Geräte werden ab Mitte 2015 zur Verfügung stehen. 2016 startet dann der große Rollout.


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