VDE: Regelungen und Standards fehlen

Hürden für Smart Metering

29. Mai 2010, 15:13 Uhr | Heinz Arnold

Smart Metering wird kommen, doch noch gibt es einige Hürden zu nehmen. Noch investieren die Netzbetreiber in nur geringem Umfang. Es fehlt an eindeutigen Regelungen und Standrads.


Die gesetzlichen Regelungen, die zum Teil schon sehr lange in Kraft sind und aktuelle technische Entwicklungen und Erfordernisse nur unzureichend berücksichtigen, geben nach der VDE-Analyse bisher noch zu wenig Impulse für einen flächendeckenden Roll-out von Smart Metering. Aufgrund rechtlicher Unsicherheit zum Beispiel bei der Frage, ob die verfügbaren Smart Meter den Anforderungen der Bundesnetzagentur entsprechen, investierten die Netzbetreiber nur minimal. Darüber hinaus vermisst der VDE beim Thema Smart Grid/Smart Metering eine ähnlich konsequente Umsetzung des Klimaschutzes wie beim Auto-Katalysator. Um das Roll-out von Smart Meters zu beschleunigen, empfiehlt der VDE, klare rechtliche Regeln für die Interaktion im Markt zu setzen, auch im Hinblick auf eine effiziente und sichere Datenverarbeitung.


Zur Lösung der Blockaden  empfiehlt der VDE das Anheben des Wettbewerbs auf die Datenebene. Ein Meter Operator sollte Messdaten diskriminierungsfrei allen berechtigten Marktteilnehmern zur Verfügung stellen, damit die Daten frei fließen können und bei einem Wechsel der Marktteilnehmer kein Messgerätetausch nötig wird. Darüber hinaus sei ein Investitionsschutz für den Meter Operator sinnvoll, wobei die Regulierung analog zum Telekommunikations-Bereich gestaltet werden könnte. Eine geregelte Betriebsdauer und die Verpflichtung zur flächendeckenden Ausbringung sehen die Experten dabei als nötige Elemente eines Investitionsschutzes an.


Auch im Bereich technischer Standards sehen die Energieexperten noch Handlungsbedarf. So fehlten noch einheitliche Mess- und Kommunikationsstandards. Sie sind zum Beispiel nötig, um den Kunden ohne Zählertausch freizügig den Versorgerwechsel zu ermöglichen, die Interoperabilität innerhalb eines Systems sicherzustellen und Inkompatibilitäten vorzubeugen. Das EU-Mandat 441 hat die Standardisierung der Protokolle zwar zur Aufgabe gemacht. Bisher ist jedoch noch kein Standardprotokoll definiert. Auch ist es unwahrscheinlich, dass ein Regulator das richtige Protokoll auswählen und vorschreiben kann. Dies führt zu einer weiteren Verzögerung bei der Einführung von Smart-Metering-Systemen. Daher gelte es nun, die Diskussion über Prozessabläufe und Datenformate zu initiieren. Um die internationale Normung auf dem Gebiet der intelligenten Stromnetze voranzutreiben und alle nationalen Aktivitäten zu bündeln, hat die DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE im vergangenen Jahr die Arbeitsgruppe Smart Grid gegründet.


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