Grid-Kommunikation

VDE plädiert für branchenspezifisches Energieinformationsnetz

9. April 2015, 15:21 Uhr | Hagen Lang
Zur Frage, wie das Smart Grid technisch am besten realisiert wird, hat der VDE sein Positionspapier »Kommunikationsnetz für das Smart Grid« veröffentlicht.
© Thorsten Schier – Fotolia

Mittel- und Niederspannungsnetze müssen mit Regelungs-, Steuer- und Informationsübertragungstechnik ausgestattet werden. Der VDE plädiert im Niederspannungsbereich für eine Kombination aus (Breitband)-Power Line Communication (B-PLC), LTE-Funknetz auf der 450 MHz-Frequenz und »Fibre to Home«.

Dieses Netz könnte als »Zubringernetz« zu lokalen Netzknotenpunkten des Energienetzes genutzt und der endgültige Anschluss z. B. der Wohnungen über Powerline Communication betrieben werden. Alternativ ermöglicht die Technologie auch die direkte Verbindung in die Kellerräume der Endnutzer.

Finanzierungs-und Regulierungsfragen hinsichtlich der Lizenzen im Frequenzbereich von 450 MHz müssen aber noch von der Bundesnetzagentur beantwortet werden. Der VDE plädiert dafür, das Frequenzband der Allgemeinheit für diese Anwendung zur Verfügung zu stellen. Weiterhin muss mittel- und langfristig zusätzlich Bandbreite zur Verfügung gestellt werden, denn im schmalen 450 MHz-Band sind auf lange Sicht Engpässe zu erwarten.

Eine alternative, zukunftsfähige Lösung bietet der - auch für das Smart Metering geeignete - Ausbau eines Glasfaserbreitbandnetzes bis in die Wohneinheiten (Fiber to the Home, FTTH), das gut mit dem 450 MHz-Funknetz kombiniert werden könnte. Aber auch unabhängig vom Smart-Meter-System ist das Kommunikationsnetz eine wichtige Voraussetzung für Smart Grids und die Integration der volatilen regenerativer Energieerzeuger in das Energieversorgungsnetz.

Der VDE hat seine Position in dem Papier »Kommunikationsnetz für das Smart Grid« zusammengefasst. Es betont, dass das branchenspezifische Energieinformationsnetz einen Schlüsselfaktor für den Erfolg der Energiewende darstellt, bei dem noch erheblicher Diskussionsbedarf besteht. Umso wichtiger ist es aus VDE-Sicht, dass Politik und Regierungen in Bund und Ländern sowie die Energieversorger diese Diskussion nun zügig beginnen. Das VDE-Positionspapier »Kommunikationsnetz für das Smart Grid« wurde von Experten der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (VDE|ITG) verfasst und ist im InfoCenter unter www.vde.com für 250 Euro, bzw. für VDE-Mitglieder kostenlos erhältlich.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Weitere Artikel zu Metering

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)