Netze BW und EMH metering

Wirtschaftlicher Smart-Meter-Rollout

22. Juni 2021, 11:35 Uhr | Heinz Arnold
Das Ziel von EMH metering und Netze BW besteht darin, die Energiedaten möglichst vieler Kunden über die Kommunikationsstrecke eines einzigen SMGW laufen zu lassen.
© EMH metering

Netze BW und EMH metering entwickeln gemeinsam eine »1:n-Lösung«, um den Smart-Meter- Rollout effizient und wirtschaftlich zu machen.

Die sogenannte »1:n-Lösung« ermöglicht die Anbindung mehrerer moderner Messeinrichtungen an ein einziges Smart Meter Gateway. Die Kommunikation erfolgt über Funk. Das senkt die Kosten des Pflichtrollouts für den Messstellenbetreiber erheblich. Das ist wichtig, weil im Zuge des Smart Meter-Rollouts in den kommenden Jahren zahlreiche Haushalte und Unternehmen mit modernen Messeinrichtungen (mME) und Smart Meter Gateways (SMGW) ausgestattet werden.

Funkanbindung erleichtert Montage

»Unser gemeinsames Ziel ist es, Energiedaten möglichst vieler Kunden über die Kommunikationsstrecke eines einzigen SMGW laufen zu lassen«, betont Peter Heuell, Geschäftsführer von EMH metering. »Das wäre ein Meilenstein für die Digitalisierung der Energiewirtschaft.« Bisher muss jeder zusätzliche Zähler per Kabel an das Gateway angebunden werden. Dadurch ist die Montage sowohl technisch als auch wirtschaftlich aufwändig. Die Anbindung ist zudem nur möglich, wenn sich mME und SMGW in einem für die Verkabelung geeignetem Zählerschrank befinden. Das begrenzt die Anzahl der mME, die sich anbinden lassen, erheblich.

»Unsere 1:n-Lösung hat noch weitere Vorteile«, sagt Arkadius Jarek, Leiter des Messstellenbetriebs der Netze BW. »Erstmals lassen sich auch optionale Einbaufälle wirtschaftlich anbinden, also solche, bei denen aktuell noch keine SMGW-Einbaupflicht besteht. Auf diese Weise können wir deutlich mehr Kunden mit unseren neuen Dienstleistungen erreichen, als vom Pflichtrollout vorgesehen.« Das Design der neuen »1:n-Lösung« verringert die Hardware-Kosten und macht den Smart Meter-Rollout deutlich effizienter und wirtschaftlicher. »EMH metering fertigt sowohl Zähler als auch Gateways – also alle Bausteine, die wir für die Entwicklung dieser Lösung brauchen. Damit ist das Unternehmen der ideale Partner für dieses Projekt«, betont Arkadius Jarek.

Bei der neuen »1:n-Lösung« von Netze BW und EMH metering erfolgt die Kommunikation zwischen Zähler und SMGW über Funk im wireless M-BUS-Protokoll entsprechend OMS-Standard (Open Metering System). Dadurch ist das System interoperabel einsetzbar. Das Protokoll wurde so weiterentwickelt, dass künftig die eichrechtlichen und regulatorischen Vorgaben bei Umsetzung des Tarifanwendungsfalls (TAF) 7 im wM-BUS-Protokoll eingehalten werden. Die Firmware seines SMGW CASA hat EMH metering ebenfalls angepasst. Die »1:n-Lösung« wird zukünftig alle Anforderungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) an ein intelligentes Messsystem erfüllen.

In den ersten beiden Quartalen hat das System die Labortests bei Netze BW erfolgreich durchlaufen. Derzeit bereitet die Netze BW die Feldtests vor. Die Netze BW plant außerdem Interoperabilitäts-Tests mit weiteren SMGW-Herstellern.

 

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