Schon vor 50 Jahren hat der Reifenhersteller und Zulieferer Continental ein erstes fahrerloses Auto auf die Teststrecke gebracht.
Ziel sei es damals gewesen, Reifen zu testen und reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, teilte das Unternehmen mit.
Die Öffentlichkeit staunte im September 1968, mehr als 400 Zeitungen, Zeitschriften und Sender berichteten: »Mit dem Geisterfahrer durch die Steilkurve« oder »Die Zukunft hat schon begonnen«, heißt es zu jener Zeit in den Blättern.
Doch vom autonomen Fahren im heutigen Sinne war das weit entfernt: »Wir haben nicht geahnt, dass so etwa kommt - nicht einmal davon geträumt«, sagte der 76 Jahre alte Herbert Ulsamer, damals ein junger Fahrzeugbau-Ingenieur bei Continental.
Vor gut sieben Jahren hatte Google mit der Vorstellung seiner Roboterwagen-Flotte die Autobranche nervös gemacht. Inzwischen arbeiten Dutzende von Unternehmen an Technologien für autonomes Fahren: Autohersteller, Zulieferer, Start-ups und Tech-Unternehmen wie Apple, Samsung, Alibaba oder Uber. Als besonders weit gilt die Google-Schwesterfirma Waymo.
Was ist das Contidrom?
Das Contidrom in Jeversen ist der Prototyp aller Reifenteststrecken von Continental. Bei seiner Eröffnung (1967) stand zunächst das Hochgeschwindigkeitsoval mit seiner Länge von 2,8 km zur Verfügung; die anderen Strecken wie der Nasshandlingkurs und die Trockenhandlingstrecke, jeweils 1,8 km beziehungsweise 3,8 km lang, kamen in weiteren Ausbaustufen der Testanlagen dazu. Seit 2012 ermöglicht die „AIBA-Halle“ (für Automated Indoor Braking Analyzer) wetterunabhängige automatisierte Tests. Seit Bau des Contidroms hat Continental in der Südheide rund 1,3 Millionen Reifen getestet.
Was ist aus dem ersten fahrerlosen Reifen-Testfahrzeug von 1968 geworden?
Nach zahlreichen Umbauten und tausenden von Testfahrten wurde der Mercedes Benz 250 Automatik im Jahr 1974 stillgelegt. Im Internet dreht er weiter seine Runden: Einen Einblick gibt’s im Video.
(für Markt&Technik: Anja Zierler)