Projekt »SmartFaraday«

Fahrräder nachträglich intelligent gemacht

14. November 2017, 13:05 Uhr | Hagen Lang
Die Mitglieder des Teams »SmartFaraday«, von links: Konstantin Hoffmann, Dominik Leclerc, Ann-Kathrin Leiting und David Stork.
© Michaela Handrek-Rehle / VDE

Freiburger Studenten haben die Juri des Innovationswettbewerbes COSIMA überzeugt und den ersten Platz für ihr smartes Sensorpedal bekommen, mit dem sich alles Fahrräder smart nachrüsten lassen.

Die Freiburger die Studenten Ann-Kathrin Leiting, David Stork, Konstantin Hoffmann und Dominik Leclerc wollen Fahrräder künftig smart machen. Dazu haben sie den Prototypen »SmartFaraday« entwickelt, ein intelligentes und energieautarkes Fahrradpedal, das sich an alle Fahrradmodelle anbringen lässt und auch alte Fahrräder intelligent macht.

Das SmartFaraday-Pedal erfasst zahlreiche am Fahrrad messbare Daten und lädt diese selbstständig ins Internet. Der Radler hat die Möglichkeit, alle Daten wie Leistung (Tretkraft), Geschwindigkeit und Position auf einer Webseite oder per Smartphone in Echtzeit auszulesen. Die Energie für die Messungen erzeugt der Fahrer durch das Treten des Pedals selbst. Die flächendeckende Internetanbindung ermöglicht weitere Sicherheitsanwendungen wie Diebstahlschutz und Notfallkontaktierung.

Damit hat das Team der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die Jury des Studentenwettbewerbs COSIMA überzeugt und den ersten Platz und ein Preisgeld von 1.000 Euro gewonnen. Seit 2009 veranstaltet der VDE mit Unterstützung des Bundesforschungsministerium den Wettbewerb, bei dem Studierende von Fachhochschulen und Hochschulen im deutschsprachigen Raum Ideen für neue Einsatzmöglichkeiten von Mikrosystemen entwickeln.

Über einen weiteren mit 1.000 Euro dotierten ersten Platz, den Sonderpreis der Pepperl + Fuchs GmbH, freuten sich Lukas Liedke, Armin Meyer, Christof Reuter und Stefan Hotz vom Karlsruher Institut für Technologie. Ihr Projekt »heat_it«, ein intelligenter Stichheiler, kommt bei Mücken- oder anderen Insektenstichen zum Einsatz. Er lindert durch den Einsatz von Wärme, lässt sich am Schlüsselbund tragen und wird durch die Verbindung mit dem Smartphone intelligent. Eine App warnt vor besonders großem Mückenaufkommen.

Platz zwei mit 750 Euro Preisgeld belegten Ida Blum, Yannick Bendel, Nils Demuth, Patrick Weifenbach, Hendrik Kaiser, Tobias Niewalda und Marcus Brabender von der TU Darmstadt. Mit ihrem Sicherungsgerät "EMKindersicherung" für Flaschen möchten sie verhindern, dass Kleinkinder in Kontakt mit Reinigungsmitteln oder anderen giftigen Substanzen kommen. Gerade im Privathaushalt kommt es häufig zu Vergiftungen oder Verätzungen von Kindern. Das Sicherungsgerät wird mittels elektrothermischer Aktoren am Flaschenkopf angebracht und ermöglicht über ein zusätzliches Gerät mit einer NFC-Schnittstelle eine zugriffsbeschränkte Nutzung.

Platz drei und ein Preisgeld von 500 Euro erhielten Sarah Eisenkolb, Maike Akermann und Felix Heller von der Hochschule Karlsruhe, Technik und Wirtschaft für ihre Idee eines selbstständig balancierenden Fahrrads. Mit ihrem »Self-Balancing Bike« möchten sie dem Fahrer kurze Zwischenstopps, wie etwa den Gang zum Bäcker, ermöglichen, ohne das Fahrrad extra parken zu müssen. Mit ihrem Mikrosystem möchten sie speziell E-Bikes aufrüsten. Die vier Gewinnerteams haben sich auch für den internationalen Wettbewerb iCan 2018 qualifiziert. Vom 24. bis 27. Juni 2018 treffen sie in Hongkong mit ihren Projekten auf Teams aus der ganzen Welt.


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