Kreislaufwirtschaft in Aktion

Linde baut integrierte Wasserstofftankstelle

9. April 2021, 9:03 Uhr | Heinz Arnold
© Linde

Linde Engineering hat den Zuschlag für die Planung und den Bau einer integrierten Wasserstoff-Tankstelle und Elektrolyseanlage erhalten.

Das Projekt umfasst Protonenaustauschmembran-Elektrolyseure (PEM), Kompressoren, Lagertanks und eine Hochleistungstankstelle. Die Elektrolyseure werden jährlich etwa 440.000 kg Wasserstoff erzeugen. Linde Engineering übernimmt auch die Wartung und den Service für die Anlage.

Der Strom wird aus dem Abfallkraftwerk der AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH stammen, in dem Siedlungs- und Gewerbeabfälle mit einem biogenen Anteil von rund 50 Prozent als Hauptbrennstoffquelle dienen. Der für die Produktion des grünen Wasserstoffs benötigte Strom wird aus Energieeffizienzmaßnahmen der AGR generiert, so dass sowohl die bestehende Kapazität der Lieferungen von umweltfreundlichem Strom und umweltfreundlicher Wärme in die öffentlichen Netze als auch der Strom für den Elektrolyseur sichergestellt ist.

Die geplante Tankstelle kann Fahrzeuge mit 350 bar und 700 bar füllen und ist damit zur Betankung von LKW als auch PKW geeignet. Der in Herten produzierte grüne Wasserstoff wird vorrangig zur Betankung für Fahrzeuge des privaten und öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen. Im Fokus stehen hier die Fahrzeuge der anliefernden Kommunen und der eigenen LKW-Flotte sowie der Verkauf an und die
Belieferung von Gewerbe und Industrie in der Region. Die thermische Verwertung lokaler Abfälle und die Umwandlung in Wasserstoff ist ein Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. In naher Zukunft wird so in Herten aus dem grünen Strom des Abfallkraftwerkes grüner Wasserstoff für die Betankung der Abfallsammelfahrzeuge hergestellt.

Zudem dient die integrierte Kombination aus Tankstelle und Elektrolyseur als Vorbild für die dezentrale Wasserstoffproduktion und -verteilung.

Das Projekt Wasserstoff-Produktion mit Hochleistungstankstelle (H2TP) wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit bis zu 6,2 Mio. Euro durch das
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

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