Studie »Mobilitätswende 2030«

ÖPNV der Zukunft ist flexibel und digital vernetzt

23. Februar 2022, 13:12 Uhr | Kathrin Veigel
Wie sieht die straßengebundene öffentliche Mobilität heute aus und was kann sie morgen zur Mobilitätswende beitragen? Dieser Frage ist DB Regio Bus gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten IESE und IML nachgegangen.
© Premium_art/Adobe Stock

Der Linienbus ist ein zentraler Bestandteil eines starken öffentlichen Nahverkehrs. Er schöpft sein Potenzial jedoch erst dann voll aus, wenn er mit vielen weiteren Angeboten verknüpft ist. Hierzu zählen zum Beispiel On-Demand-Shuttles, die je nach Bedarf der Fahrgäste fahren.

Gemeinsam mit DB Regio Bus haben die Fraunhofer-Institute IESE (Institut für Experimentelles Software Engineering) und IML (Institut für Materialfluss und Logistik) in der Studie »Mobilitätswende 2030« den öffentlichen Personennahverkehr unter die Lupe genommen. Ein Ergebnis der Studie ist, dass Mobilität dann attraktiv ist, wenn die Menschen ein breit gefächertes Angebot an Verkehrsmitteln zur Auswahl haben.

Das Entscheidende sei laut den Experten, dass diese häufig und genau passend zum Alltag der Menschen fahren. An sogenannten »Mobilitäts-Hubs«, wie dem S-Bahnhof Stuttgart Vaihingen, verfolgt die Deutsche Bahn diesen Ansatz schon heute: Hier können Fahrgäste viele klimafreundliche Mobilitätsangebote digital vernetzt buchen und flexibel nutzen. Hierzu zählen zum Beispiel Leihräder, Carsharing und Ladesäulen für Elektroautos.

Eine Schlüsselrolle für einen attraktiveren ÖPNV spielen nach Aussage der Forscher auch On-Demand-Verkehre, die Fahrgäste je nach Fahrtwunsch über eine App anfordern können. Die zugehörigen Shuttles sollten hierfür mit dicht getakteten Linienverkehren auf der Straße sowie der Schiene verknüpft sein. Seit 2019 hat die DB das Angebot an Linienbussen schon mit rund 330 On-Demand-Verkehren erweitert und damit über sieben Millionen Fahrgäste befördert.

»Unsere Fahrgäste sollen sich schnell und nahtlos in ihrem Alltag bewegen können. Mit einem intelligent vernetzten ÖPNV erfüllen wir den Wunsch vieler Menschen, flexibel und ohne eigenes Auto mobil zu sein – auch abseits der großen Städte. Das ist unser Ansatz einer integrierten Mobilität. Für mehr Klimaschutz, hohe Lebensqualität und einen öffentlichen Nahverkehr, der da ist, wenn er gebraucht wird«, erklärt Frank Klingenhöfer, Vorstand DB Regio Bus.

»Digitalisierung und Vernetzung sind Voraussetzungen für einen neuen ÖPNV, der sich noch stärker an den Bedürfnissen der Nutzer*innen orientiert. Dieser neue ÖPNV ist im besten Fall so attraktiv, dass Menschen lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem eigenen Auto fahren. Denn digital buchbare und datenbasiert aufeinander abgestimmte Mobilitätsangebote schaffen einen ÖPNV, mit dem man komfortabel und zuverlässig von Tür zu Tür reisen kann. Und das nicht nur in den Metropolen, sondern auch am Stadtrand und auf dem Land«, ergänzt Svenja Polst, Senior Digital Innovation Designer am Fraunhofer IESE.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Fraunhofer IESE (Institut für Integrierte Schaltungen)

Weitere Artikel zu Fraunhofer IESE(Institut für Experimentelles Software-Engineering)

Weitere Artikel zu Fraunhofer IML (Institut für Materialfluss und Logistik)

Weitere Artikel zu E-Mobility und Infrastruktur

Weitere Artikel zu Forschung und Lehre