Kraftstoff-Syntheseanlage errichtet

Produktion „sauberer“ Kraftstoff-Alternative ab 2021

7. Oktober 2020, 15:15 Uhr | Hagen Lang
Prof. Dr.-Ing. Jakob Burger, Leiter der Professur für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik, vor seiner neu errichteten Demonstrationsanlage am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit
© Jan Winter/ TUM

Ab 2021 wird am Campus Straubing der TU München eine Synthese-Anlage Oxymethylenether (OME) herstellen. Die „saubere“ Kraftstoff-Alternative verbrennt durch ihren hohen Sauerstoffanteil sehr rußarm und ihr Kohlenstoff-Anteil ist wiederverwertet, sodass sich eine günstige CO2-Bilanz ergibt.

39 Industrie- und Forschungspartner gehören dem Konsortium „NAMOSYN“ (Nachhaltige Mobilität durch synthetische Kraftstoffe) an, das von der Deutschen Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) organisiert, die Produktion nachhaltiger synthetischer Kraftstoffe auf Oxygenatbasis als Diesel- und Ottokraftstoff-Ersatz erforscht. `Auf Oxygenatbasis´ bedeutet, dass in die Moleküle Sauerstoffatome eingebaut sind, durch die die Kraftstoffe nahezu rußfrei bei geringen Schadstoffemissionen verbrennen. Die verwendeten Kohlenstoffatome wurden zuvor anderen Quellen entnommen, sodass der Kraftstoff zwar nicht CO2-neutral verbrennt, aber eine erheblich reduzierte CO2-Bilanz besitzt.

Für den Kraftstoff Oxymethylenether (OME) hat Prof. Dr.-Ing. Jakob Burger, Leiter der Professur für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik an der Technischen Universität München (TUM), mit seinem Team nun eine Demonstrationsanlage am Campus Straubing errichtet. Der TUM Campus Straubing hat das Prozesskonzept zusammen mit den Partnern der TU Kaiserslautern und der von Prof. Burger mitgegründeten Firma OME Technologies GmbH in den vergangenen Jahren entwickelt und ausgearbeitet. „Die Demonstrationsanlage ist der letzte und wichtigste Schritt vor der industriellen Umsetzung im Produktionsmaßstab", betont Burger.

Nebenprodukt: Wasser

Die Demonstrationsanlage am TUM Campus Straubing besteht aus drei Teilen: einem Reaktor zur OME-Synthese, einem rund zehn Meter hohen Destillationsmodul, das OME abtrennt und reinigt, sowie einer Membraneinheit des Projektpartners DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, um das Wasser auszuschleusen, das als einziges Nebenprodukt im Prozess anfällt.

Perspektivisch kann OME in schwer elektrifizierbaren Prozessen erneuerbare und saubere Energie bereitstellen, ob als generelle Drop-In-Komponente in konventionellem Dieselkraftstoff, als ausschließlicher Kraftstoff im Flottenbetrieb von Fahrzeugen oder für Maschinen-Antriebe in speziellen Märkten.

 

 

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