Zweites Leben für Batterien von E-Autos

VW testet Schnellladepark

14. Juli 2022, 13:19 Uhr | Zwickau (dpa/sn)
Der ID.3 von Volkswagen: Nun kommen ausgediente Batterien aus Vorserienfahrzeugen als Stromspeicher zum Einsatz.
© Volkswagen

Batteriemodule ausgedienter Elektro-Autos könnten künftig als Stromspeicher in Ladeparks ein zweites Leben führen. Ein solches Projekt hat Volkswagen am Donnerstag in seinem Zwickauer Werk gestartet.

Konkret wurden 96 Module aus Vorserienfahrzeugen des ID.3 und ID.4 zu einer Powerbank zusammengefügt. Sie wird den Angaben nach mit Strom aus seiner Solaranlage gespeist und hat eine Kapazität von 570 kWh. An dem Schnellladepark können so bis zu acht Fahrzeuge gleichzeitig mit einer Leistung von 75 Kilowatt geladen werden. Insgesamt sind drei solcher Stationen auf dem Werksgelände geplant.

Nach Angaben von VW können über solche Stromspeicher künftig Schnellladestationen vergleichsweise kostengünstig errichtet werden, wo es das vorhandene Stromnetz bisher nicht hergibt. Außerdem könnten diese als Puffer dienen, wenn zu bestimmten Tageszeiten ein erhöhter Strombedarf für das Laden von Elektroautos erforderlich ist. »Die Weiterverwendung von Batterien ist ein wichtiges Zukunftsthema, das eng mit dem Hochlauf der Elektromobilität verbunden ist«, betonte die Finanzgeschäftsführerin von Volkswagen Sachsen, Karen Kutzner.

Auch andere Autobauer nutzen bereits ausgediente Batterien als Stromspeicher. So hat Audi voriges Jahr in Nürnberg einen Charging Hub eröffnet, der auf gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien aus demontierten Erprobungsfahrzeugen beruht. BMW hatte schon 2017 in Leipzig eine sogenannte Speicherfarm in Betrieb genommen. Auf dem Werksgelände erhalten dabei bis zu 700 Batterien des Elektroautos i3 eine zweite Nutzung nach ihrem Einsatz in den Autos. Der Speicher wird nach Angaben eines BMW-Sprechers aus vier werkseigenen Windrädern mit Strom gespeist. Er dient dazu, die Produktion mit Strom zu versorgen, sei aber auch ans öffentliche Stromnetz angeschlossen.

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