BASF
Neues thermoplastisches Polyurethan spart bis zu 65 Prozent Gewicht
Ein neues thermoplastisches Polyurethan von BASF spart bei konstanter Stabilität bis zu 65 Prozent Gewicht gegenüber Butyl. Ein Einsatzgebiet, in dem um jedes Gramm gekämpft wird, sind Fahrradkomponenten. Beim »Evo Tube« bestehen nicht nur Schlauch, sondern auch Ventilfuß und –schaft aus dem neuen Werkstoff.
Sehr gute mechanische Eigenschaften des thermoplastischen Polyurethans lassen erheblich reduzierte Wandstärken zu, sodass ein Evo Tube nur noch zwischen 68 und 76 Gramm wiegt. Das Elastollan genannte thermoplastische Polyurethan entstand aus einer Kooperation der BASF mit dem Reifenhersteller Schwalbe, der den neuen Schlauch ab November 2015 anbieten wird. Sascha Mattfeld vom Vertrieb thermoplastischer Polyurethane bei BASF sagt: »Durch unser umfangreiches Portfolio an geeigneten Elastollan-Typen konnten wird die optimalen Materialkombinationen für die Herstellung des neuen Evo Tube finden.«
Elastollan ist sehr abrieb- und verschleißfest, verträgt große Dauerbelastungen und hält den Luftdruck bei reduzierter Wandstärke über lange Zeiträume konstant. Auch der Ventilfuß und Ventilschaft sind beim Evo Tube erstmals aus dem neuen Material gefertigt. Die Recyclingfähigkeit verbessert sich durch die einheitliche Materialauswahl. Elastollan kann spritzgegossen, extrudiert oder blasgeformt werden und ist in vielen Anwendungen anderer Industrien und Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Medizintechnik einsetzbar.
Laut Kreuzotter verändert sich der Kalorienverbrauch oder die Geschwindigkeit eines Fahrrad/Fahrer-Systems bei ansonsten identischen Variablen nicht, wenn 150 Gramm weniger Gewicht durch zwei Schläuche transportiert werden müssen. Aber der Weg ist das Ziel und im Fahrradsport, wo ein Gramm eingespartes Materialgewicht meist über ein Euro kostet, wird die Innovation sicher freudig aufgenommen.
»Die enge Zusammenarbeit mit BASF war in allen Bereichen konstruktiv und zielorientiert: Es gab eine intensive Betreuung und Beratung sowie eine flexible Versorgung mit Musterbauteilen über den gesamten Projektzeitraum hinweg«, ergänzt Marcus Lambertz, verantwortlicher Produktmanager bei Schwalbe. »Wir beschäftigen uns schon jetzt mit der Entwicklung weiterer Varianten auf gleicher Materialbasis.«
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