Smart Grid sorgt für Standortimpulse

VDE-Studie: Deutschland bei Smart Grids bestens aufgestellt

4. April 2011, 12:10 Uhr | Karin Zühlke

Für Deutschland bieten sich bei den intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) die größten Standortchancen. Das ist das Ergebnis des aktuellen VDE-Trendreports 2011 der Elektro- und Informationstechnik, einer Umfrage unter 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen in der Elektro- und Informationstechnik.

Demnach blicken die VDE-Mitgliedsunternehmen optimistisch in die Zukunft: 76 Prozent sind überzeugt, dass sich die Konjunkturaussichten für Deutschland weiter verbessern werden.
 
Die wichtigsten Standortimpulse erwarten die VDE-Mitgliedsunternehmen in den Bereichen Energieeffizienz (81 Prozent), Smart Grid / Intelligente Stromnetze (67 Prozent) und Elektromobilität (62 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte der Befragten erwarten für Smart Grids einen globalen Leitmarkt, für den ein verschärfter internationaler Wettbewerb vorausgesagt wird. Indes verfüge Deutschland auf diesem Technologiefeld über einen deutlichen Innovationsvorsprung: Fast zwei Drittel bescheinigen der Bundesrepublik im internationalen Vergleich die mit Abstand höchste Technikkompetenz zur Realisierung von Smart Grids.

Intelligente Stromnetze beschleunigen laut VDE-Umfrage den dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien (81 Prozent Zustimmung), leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der EU-Emissionsziele (74 Prozent Zustimmung) und sind notwendige Voraussetzung zur weiteren Integration erneuerbarer Energien (65 Prozent Zustimmung). 84 Prozent der befragten Unternehmen sehen die technischen Vorzüge intelligenter Stromnetze vor allem in der Energieverteilung, je ein Drittel geht auch von Vorteilen für die Energieerzeugung und -übertragung aus. Positive Kosten- und Preiseffekte erwarten immerhin vier von zehn Unternehmen.

Breite Akzeptanz in der Bevölkerung

60 Prozent der VDE-Unternehmen sind der Ansicht, dass intelligente Stromnetze
Wettbewerbs- und Standortvorteile für die heimische Automobilindustrie und IT-Branche
bieten. Zugleich rechnet knapp die Hälfte damit, dass sich Smart Grids bis 2025 in
Deutschland endgültig durchsetzen werden. Dass diese Innovation in der Bevölkerung auch
auf breite Akzeptanz stößt, meint etwa ein Viertel. Während Akzeptanzprobleme nur für
jeden Zweiten das größte Hindernis beim Netzausbau darstellt, sagen das mit Blick auf die
Investitionskosten rund zwei Drittel der Befragten. Fehlende international einheitliche
Standards und mangelnde Marktanreize problematisiert jeder Zweite, Datenschutz,
Informationssicherheit und die rechtliche Rahmenbedingungen jeder Dritte.
In der Erhebung zeichnet sich nicht zuletzt eine gewaltige Zukunftsaufgabe für die berufliche
Aus- und Weiterbildung ab: Gut zwei Drittel der Befragten bezweifeln, dass die deutschen
Hochschulen ausreichend auf die spezifischen Herausforderungen, die mit der Realisierung
von Smart Grids einhergehen, vorbereitet sind. Nahezu völlig unvorbereitet sind demnach
Ausbildungsbetriebe sowie Berufsschulen und -akademien.

 

 

 


  1. VDE-Studie: Deutschland bei Smart Grids bestens aufgestellt
  2. Fachkräftemangel immer dramatischer

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