Noch hängt der Erfolg erneuerbare Energieträger und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen stark von Subventionen und Einspeisevergütungen ab. Aber schon heute gibt es technische und wirtschaftliche Konzepte, die zeigen, wie ein intelligenter Energiemix auf Basis solcher Erzeuger unter den gegebenen Rahmenbedingungen am Markt erfolgreich sein kann.
»Insbesondere wenn sich mehrere regional verteilte Stromerzeuger zusammenschließen und intelligente Stromprodukte am Markt anbieten, können sie gegenüber großen konventionellen Anbietern durchaus konkurrenzfähig sein«, sagt Dr. Thomas Erge, Projektleiter am Fraunhofer ISE.
Das ist eines der Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie »Market Access for Smaller Size Intelligent Electricity Generation (MASSIG)«. Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts »MASSIG« untersuchten Wissenschaftler des Fraunhofer ISE gemeinsam mit Projektpartnern wie Strom aus dezentralen und umweltfreundlichen Erzeugern bedarfsgerecht und kostendeckend am liberalisierten Strommarkt bereitgestellt und vermarktet werden kann.
Die zentrale Frage hierbei war: Wie können kleine und mittlere Stromerzeuger (bis einige MW) in große Märkte eintreten? Das Projektteam wählte exemplarisch die Zielländer Dänemark, Deutschland, Großbritannien und Polen aus. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen, regulatorischen und technischen Rahmenbedingungen und Anforderungen wurden die länderspezifischen Marktchancen – mittels Gewinn- und Verlustberechnungen – analysiert und aus den Ergebnissen Maßnahmen für einen erfolgreichen Markteintritt abgeleitet.
Wichtig dafür ist es, nicht nur Strom zu liefern, sondern auch zusätzliche Dienstleistungen anzubieten, die beispielsweise zur Beseitigung kurzfristiger Ungleichgewichte im Stromnetz beitragen, wie die Lieferung so genannter Regelenergie. Auch alternative Stromversorger können bei intelligenter Betriebsführung zu solchen Dienstleistungen beitragen und hiervon profitieren.