Fraunhofer ISE bestätigt

DEGER: Über 40 Prozent Mehrertrag mit PV-Nachführung

10. September 2013, 15:06 Uhr | Heinz Arnold
Nachgeführte PV-Anlagen erzielen den höchsten Ertrag, wie das Fraunhofer ISE bestätigt hat
© Deger

Zweiachsige Nachführsysteme mit MLD-Sensortechnologie von DEGER produzieren 42,9 Prozent mehr Solarstrom als starr installierte Systeme – am gleichen Standort und mit identischer Modulbelegung.

Dies ergab eine Dauer-Vergleichsmessung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, ISE, Freiburg. Zwei Jahre lang, von März 2011 bis Februar 2013, verglichen die Solarexperten vier verschiedene PV-Systeme im Solarpark von DEGER in Horb-Rexingen: starr installierte Modulflächen, einachsig mit der MLD-Technologie (Maximum Light Detection) von DEGER nachgeführte Systeme, zweiachsig astronomisch nachgeführte und zweiachsig mit MLD-Nachführung arbeitende Systeme. Alle vier Systeme waren mit identischen Modulflächen bestückt und hatten die identische Nennleistung. Im Rahmen des Qualitätsmonitorings ermittelte Fraunhofer vor allem deren Ertrag und Eigenverbrauch.

Die wichtigsten nach dem Standardverfahren ermittelten Ergebnisse:

Zweiachsige DEGERtracker mit MLD-Technologie produzieren 42,9 Prozent mehr Solarstrom als starr installierte Systeme.

Die zweiachsigen Systeme von DEGER produzieren 5,3 Prozent mehr Solarstrom als astronomisch gesteuerte Zweiachser. Wird der Eigenverbrauch beider Systeme mitberücksichtigt, liegt der Mehrertrag der DEGERtracker um rund 6 Prozent höher, denn die DEGERtracker haben einen geringeren Eigenverbrauch als die zum Vergleich herangezogenen astronomisch nachgeführten Systeme.

Die MLD-Technologie von DEGER sorgt auch bei diffusen Lichtverhältnissen für signifikante Mehrerträge. Dies gilt bei niedrigem wie bei hohem Diffuslichtanteil.

Die Systeme im Vergleich

Die starre Anlage (System 1) besteht aus sechs einachsig gelagerten, nicht nachgeführten Teilsystemen, auf deren Drehtischen jeweils sechs Module montiert sind. Diese sind zu vier parallelen Strings mit jeweils neun seriellen PV-Modulen verschaltet, die mit einem gemeinsamen Wechselrichter betrieben werden. Die Systeme sind in der um 30° nach Süden geneigten Mittelstellung arretiert.

System 2 (DEGER TOPtracker) ist identisch zu System 1, allerdings nicht arretiert. Diese Systeme werden mittels DEGER MLD-Sensor um eine 30° nach Süden geneigte Ost-Westachse nachgeführt. Die sechs Teilsysteme haben eine gemeinsame Steuerung und jeweils einen eigenen Aktor.

System 3 ist ein zweiachsig montiertes, astronomisch nachgeführtes System mit vier parallel geschalteten Strings von jeweils neun seriellen PV-Modulen. Auch sie werden mit einem Wechselrichter betrieben.

System 4 (DEGERtraker 7000NT) wird ebenfalls zweiachsig nachgeführt. Für die Steuerung verantwortlich ist hier der MLD-Sensor. Auch dieses System besteht aus vier parallel geschalteten Strings von je neun seriellen PV-Modulen, die mit einem Wechselrichter betrieben werden.

Alle Systeme sind mit jeweils 36 Modulen vom Typ Sanyo HIP-215NKHE1 bestückt und werden mit einem Wechselrichter SMA SMC 8000TL betrieben.

Die Vergleichswerte 2012

Im Jahr 2012 erzeugte das starr installierte System 9.191 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom. Das einachsige System mit MLD-Technologie produzierte im gleichen Zeitraum am gleichen Standort 11.774 kWh Solarstrom, das entspricht einem Mehrertrag von 28,1 Prozent. Als Eigenverbrauch des Einachsers wurden übers Jahr 40 kWh gemessen.

Das astronomisch nachgeführte zweiachsige System lieferte 12.647 Kilowattstunden Solarstrom. Mehrertrag gegenüber den starren Modulen: 37,6 Prozent. Eigenverbrauch für die Nachführung: 137 kWh.

Das zweiachsig mit MLD-Technologie von DEGER nachgeführte System produzierte 13.132 kWh, das entspricht 42,9 Prozent Mehrertrag gegenüber starren Modulen. Der Eigenverbrauch wurde mit 52 kWh gemessen. Damit lag der Eigenverbrauch des astronomisch nachgeführten zweiachsigen Systems um mehr als 160 Prozent höher als der des DEGER-Systems.

Astronomische Systeme produzieren nicht nur weniger Solarstrom, sie erfordern auch wesentlich mehr Aufwand als über MLD-Sensoren gesteuerte Anlagen. Denn sie werden über einen zentralen Computer gesteuert, wofür jede einzelne Anlage per Kabel an den Steuercomputer angeschlossen werden muss.

»Ein Steuercomputer und die Verkabelung entfallen bei der MLD-Technologie komplett, jedes System steuert sich per MLD-Sensor autark«, erklärt Artur Deger. »Das erhöht die Ausfallsicherheit unserer Systeme und wirkt sich vor allem in Solarparks positiv auf die Investitions- und Wartungskosten aus. Auch ein Komplett-Ausfall des ganzen Solarparks, wie er bei astronomischen Systemen im Falle eines Defekts am Steuercomputer möglich ist, ist mit unserer MLD-Technologie ausgeschlossen.«


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