Hanwha Solar investiert in Crystal Solar Inc.

Gas-to-Wafer-Prozess reduziert Kosten für PV-Zellen drastisch

4. Oktober 2012, 8:52 Uhr | Heinz Arnold
Ein Modul mit 40 µm dünnen Zellen, die Hanwha Solar auf Basis des Epi-Thin-Silicon-Prozesses gefertigt hat. Die Herstellungs- und Kapitalkosten lassen sich mit dem neuen Prozess gegenüber Standard-Prozessen um 50 Prozent reduzieren.
© Hanwha Solar

90 Prozent weniger Silizium als für konventionelle PV-Zellen erforderlich sowie einen 50 bis 65 Prozent geringeren Preis pro Wp – das verspricht Crystal Solar Inc. mit dem neuen »Direct-Gas-to-Wafer«-Prozess. Hanwha Solar hat in das Unternehmen investiert und will diese Technik in die Massenfertigung bringen.

Der Trick besteht darin, dass Crystal Solar Trichlorsilan aus MG-Silizium (metallurgical grade) verwendet, um auf einem wiederverwendbaren Träger epitaktisch eine monokristalline Schicht von etwa 40 µm Dicke (p-Type) wachsen zu lassen. Diese Schicht wird dann als Wafer vom Träger abgenommen und weiter zu einer Photovoltaik-Zelle verarbeitet. Damit benötigen diese Zellen im Vergleich zu herkömmlichen monokristallinen Zellen nur rund 10 Prozent des Materials.

So eliminiert dieser Prozess die drei teuersten Schritte in der konventionellen PV-Zellen-Fertigung: Polysiliziumproduktion, Fertigung der Ingots und das Sägen der Wafer. Diese Prozesse sind nicht nur kosten- sondern auch zeitintensiv: Rund drei Wochen plus Transportzeiten sind dafür erforderlich.

Crystal Solar ist sich sicher, dass sich mit Hilfe des neuen Prozesses die Modulkosten weiter deutlich reduzieren lassen. Davon ist offenbar auch Hanwha Solar überzeugt, die kürzlich 15 Mio. Dollar in Crystal Solar Inc. investiert hat und das 2008 gegründeten Start-up-Unternehmen dabei unterstützt, die neue Technik zur Marktreife zu bringen.

Zusammen mit Crystal Solar hat Hanwha Solar auf der PVSEVC in Frankfurt die ersten industriell hergestellten Module gezeigt, die auf Basis der nur 40 µm dicken Zellen arbeiten. »Epi Thin-Silicon« nennt Hanwha Solar den Prozess auf Basis der Technik von Crystal Solar. Damit hofft das Unternehmen, die Herstellungs- und Kapitalkosten um bis zu 50 Prozent im Vergleich zu Standard-Wafer-Prozessen reduzieren zu können. Außerdem ist deutlich weniger Energie erforderlich, um die PV-Zellen herzustellen. Module auf Basis der neuen Zellen werden bereits nach einem Jahr den Energiebedarf erzeugt haben, der in ihre Fertigung zuvor gesteckt werden musste. Herkömmliche kristalline Module brauchen dazu in Mitteleuropa mindestens zwei Jahre.

Hanwha Solar will den neuen Prozess ab 2014 implementieren und  dann die neuen Zellen und die darauf basierenden Module in hohen Stückzahlen liefern.


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