Solar- und Wärmetechnik Stuttgart (SWT)

Mobile Prüfstände für Solarkollektoren

15. Juni 2010, 18:13 Uhr | Nicole Wörner

Solaranlagen auf dem Dach sind nur dann sinnvoll, wenn sie auch einwandfrei funktionieren. In einigen Ländern, in denen billig und qualitativ minderwertig produziert wird, ist das nicht immer gewährleistet. Die Firma Solar- und Wärmetechnik Stuttgart (SWT) schafft mit ihrem mobilen Prüfstand für solarthermische Kollektoren nun Abhilfe.

Noch immer ist das hohe Qualitätsniveau solarthermischer Produkte nicht überall gesichert. Dabei kann der langfristige Aufbau eines nachhaltigen Marktes für Solartechnologie nur mit qualitativ hochwertigen Komponenten und Anlagen gelingen. »Die Sonnenkollektoren müssen deshalb vor Ort auf ihre Leistungsfähigkeit und Tauglichkeit geprüft werden«, erklärt Dr. Harald Drück, Projektleiter von Solar- und Wärmetechnik Stuttgart (SWT). Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projektes hat das Team einen mobilen Prüfstand für Solarkollektoren und Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung entwickelt, um die Qualität und Leistungsfähigkeit der Anlagen unter die Lupe zu nehmen. »Auf ein Gestell, das leicht aufzubauen ist, werden die Solarkollektoren montiert«, führt Drück aus. »Sämtliche weitere Technik befindet sich in einem Bürocontainer. Das Ganze ist leicht zu transportieren, kostengünstig und ohne großen Aufwand auf- und abbaubar.« Der Messstand umfasst die Funktionalität von drei einzelnen Prüfsystemen nach drei unterschiedlichen Normen. Diese »3-in-1-Lösung« verringert die Kosten, denn die Investitionen und laufenden Betriebskosten liegen im Vergleich zum Aufbau von drei eigenständigen Prüfständen deutlich geringer. Zudem ließen sich viele einzelne Messgeräte durch diese Komplettlösung einsparen.

Das Konzept hat sich nach Aussage des Experten bereits in der Praxis bewährt und stößt in der Solarthermie-Branche weltweit auf großes Interesse. Die ersten Prüfstände seien schon nach Südafrika und China verkauft worden. In Skopje (Mazedonien) sei eigens ein »Solarthermisches Test- und Kompetenzzentrum« eingerichtet worden, in dem Mitarbeiter geschult würden. »Unsere technischen Kenntnisse in der Solartechnik sollen in möglichst viele Länder exportiert werden, damit auch dort die Sonnenenergie mit qualitativ guten Anlagen genutzt werden kann«, resümiert Drück.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützte die Entwicklung der Testanlage mit rund 114.000 Euro. »Mit unserer Förderung tragen wir dazu bei, erneuerbaren Energien zu noch mehr Akzeptanz zu verhelfen und die Umwelt zu schützen«, sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Es sei ein typisches Projekt der DBU: Die Wirtschaftlichkeit eines mittelständischen Unternehmens werde mit dem Schutz der Umwelt verbunden und zusätzlich, mit dem Verkauf der Anlagen, würden auch neue Arbeitsplätze in einer zukunftsfähigen Branche geschaffen.


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