Imec/PVcase

Simulations-Software für Solarparks

10. September 2019, 12:53 Uhr | Iris Stroh
Simulations-Software für bifaciale und Stromnachführsysteme
© palidachan | Shutterstock

Imec und das litauische Software-Unternehmen PVcase arbeiten zusammen, um eine kommerzielle Softwarelösung zu entwickeln, die es ermöglicht, den Energieertrag von hochmodernen Photovoltaik-Anlagen einfach zu planen und genau vorherzusagen.

Die Solarenergie boomt und Marktstudien gehen auch für die kommenden Jahre davon aus, dass großtechnische PV-Anlagen weiter wachsen. Bei der Entwicklung dieser PV-Anlagen werden bifaciale Solarzellen und Sonnennachführsysteme immer beliebter. Der Marktanteil von bifacialen Systemen soll in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich auf 40 Prozent aller Anlagen steigen. Während auch Sonnennachführsysteme eine Senkung der Stromgestehungskosten (LCOE: Levelized Costs of Electricity) versprechen, hat die Kombination beider Technologien das Potenzial, rekordverdächtig niedrige Energiekosten zu ermöglichen.

Für Investoren und EPC-Unternehmen (Engineering, Procurement und Construction/Planung, Beschaffung und Bau), die PV-Anlagen entwickeln, ist die Fähigkeit, den Energieertrag (und damit den Return on Investment) ihrer Anlagen in der Planungsphase vorherzusagen, entscheidend. Die derzeit verfügbaren Softwaretools verfügen laut Imec über begrenzte Modellierungsmöglichkeiten für bifaciale und Sonnennachführsysteme, was zu zeitaufwändigen Design-Iterationen und eingeschränkter Genauigkeit für diese neuen Technologien führt. Die von Imec entwickelte Simulationssoftware-Engine basiert auf einer Physikbasierten Bottom-Up-Methodik in Kombination mit recheneffizienten Ray-Tracing-Algorithmen. Durch die Kombination der Simulationsmethodik von Imec mit dem Know-how von PVcase in der PV-Standortplanung und Softwareentwicklung entsteht eine kommerziell verfügbare Lösung, die einen optimierten Workflow für die Planung von PV-Anlagen einschließlich eines genauen Energieertrags zu akzeptablen Kosten bietet.

Eine Simulation mit dem neuen Tool geht von den Parametern der PV-Technologie (z.B. Zell- und Modulspezifikationen) aus und berücksichtigt Kontextfaktoren wie Klimadaten (Licht, Wind, Wetter...), erwartete Anlagenaufteilung und -geometrie, umgebende Hindernisse etc. Die Prototyp-Software hat die Konkurrenz laut Imec bereits in einem Blindtest durch einen potenziellen Erstkunden übertroffen. PVcase hat die Software von Imec in eine benutzerfreundliche, webbasierte Umgebung übertragen, die den Einsatz in der Cloud ermöglicht.

Der Dialog mit weiteren Partnern, potenziellen Investoren und Neukunden ist bereits im Gange. Wenn alles nach Plan verläuft, sollte die Software in der ersten Hälfte des Jahres 2020 auf den Markt kommen.

 


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