Power-to-Heat

VDE-Studie empfiehlt Rückkehr zur Stromheizung

9. Juni 2015, 14:16 Uhr | Hagen Lang

Angesichts des von der Bundesregierung angestrebten Ziels bis 2050 80 Prozent des Stromes aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, empfehlen Studien des VDE zur Gewährleistung der Netzstabilität eine Kombination aus dezentralen Stromspeichern und elektrischen Wärmeerzeugern.

Die intelligente Kombination von dezentralen Stromspeichern und elektrischen Wärmeerzeugern sorge vor dem Hintergrund der Volatilität erneuerbarer Energien für die Entlastung der Stromnetze und erfülle als Abnehmer oder Lieferant von Energie eine Pufferfunktion. Zudem biete »Power-to-Heat«, d. h. die direkte, lokale Stromerzeugung und deren Umwandlung in Wärme plus Wärmespeicherung im Fall von Wärmepumpen eine sehr effiziente und im Fall von bivalenten Elektrodenkesseln und Heizstäben eine kostengünstige Option im Wärmemarkt.

Das sind zentrale Ergebnisse der neuen VDE-Studien »Batteriespeicher in der Nieder- und Mittelspannungsebene« und »Potenziale für Strom im Wärmemarkt bis 2050«, die der Verband heute in Berlin vorstellte.

Diese netz- und systemdienlichen Leistungen sind heute allerdings noch nicht wirtschaftlich durchzuführen, weil nur die Eigenstromproduktion begünstigt wird. VDE-Experten befürworten deshalb die Einführung hierfür erforderlicher Tarife und Tarifstrukturen. Für den Zusammenschluss vieler kleinerer Systeme und ihre Einbindung in ein Smart Energy System müssten zudem noch angepasste Informations- und Steuerungskonzepte geschaffen werden.

Die VDE-Experten empfehlen vor allem den Einsatz flexibler Batteriespeicher in der Mittel- und Niederspannungsebene, die- in großer Zahl eingesetzt - technisch besonders gut geeignet seien, um die Auswirkungen der schwankenden Einspeisungen aus Solar und Windkraft im Kurzzeitbereich (bis zu einigen Stunden) abzupuffern. Dabei können die Batteriespeicher prinzipiell Netz- und Systemdienstleistungen in allen Bereichen erbringen und somit auch in gewissem Umfang Aufgaben konventioneller Kraftwerke übernehmen. Für den Kurzzeitbereich böten sich insbesondere Lithium-Ionen- und Blei-Säure-Technologien an. Bei größeren Speicher-Systemen könnten Hochtemperaturbatterien und Redox-Flow-Batterien je nach Anwendung von Vorteil sein.

Es gelte jetzt die bestehenden Rechtsunsicherheiten sowie Regelungs- und Definitionslücken in Bezug auf Speicher auszuräumen und einen umfassenden Rechtsrahmen für die Stromspeicherung zu schaffen. Dazu müssten die hohe Kostenbelastung von Strom durch Steuern und Abgaben gesenkt sowie geeignete rechtliche und regulatorische Akzente gesetzt werden. So könne ein wirtschaftlicher Betrieb von Energiespeichern in der nahen Zukunft möglich werden.

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