Deprag Schulz / Sieb & Meyer

Mittels Einspeiseumrichter kleine Restenergiemengen nutzen

22. Februar 2017, 16:49 Uhr | Torsten Blankenburg
Ein Einspeiseumrichter der Serie SD2R von Sieb & Meyer
© Sieb & Meyer

Deprag Schulz hat einen Turbinengenerator entwickelt, mit dem sich auch aus kleinen Mengen Restenergie Strom gewinnen lässt – etwa in Erdgaspipelines oder in Biogasanlagen. Für die Einspeisung des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz sorgen die Einspeisesysteme der Serie SD2R von Sieb & Meyer.

Deprag Schulz mit Sitz im bayerischen Amberg ist mit 600 Mitarbeitern in über 50 Ländern vertreten. Als Marktführer bei Druckluftmotoren stießen die Experten bei ihrer Arbeit immer wieder auf eine Schwachstelle: Bei vielen industriellen Vorgängen entweicht Prozessgas mit mehreren Bar Druck ungenutzt in die Atmosphäre. Angesichts dieses Missstands wurde schließlich eine Idee geboren: »Unser Ausgangspunkt war, diese Gase energetisch nutzbar zu machen«, erläutert Stefan Freundorfer, zuständig für den technischen Vertrieb bei Deprag Schulz. »Neu daran ist, dass wir auch geringe Mengen von Restenergie im Leistungsbereich von 5 bis 100 Kilowatt in Strom umwandeln können. Ermöglichen sollte dies eine kleine, kompakte und dezentrale Energierückgewinnungsanlage.«

Vom Forschungsprojekt zur Serienreife

Im Jahr 2009 starteten die Experten mit der Entwicklung einer solchen Anlage – und zwar im Rahmen eines Forschungsprojekts, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wurde. Es entstand die Green Energy Turbine (GET), die auf innovative Weise die im Arbeitsfluid enthaltene Energie in Strom umwandelt: Gas strömt durch Düsen und trifft auf die Beschaufelung der Turbine. Diese kinetische Energie wird im Generator in elektrische Energie umgewandelt. In diesem System stellen Turbine und elektrischer Generator eine kompakte Einheit dar, sie besitzen eine gemeinsame Welle. Dreht sich die Turbine, dreht sich gleichermaßen auch der Rotor des Generators; elektrische Energie wird erzeugt.

Inzwischen ist das Produkt marktreif. »Es laufen schon einige Turbinen bei verschiedenen Kunden«, sagt Freundorfer. »Generell stößt das Produkt auf sehr große Nachfrage, wir bekommen Anfragen aus aller Welt und jeder Branche.« Das liegt auch an der einfachen Implementierung: Die Lösung ist ohne den dazugehörigen elektrischen Schaltschrank nicht viel größer als eine Schuhschachtel und lässt sich nach dem Plug&Earn-Prinzip flexibel dort einsetzen, wo Gase mit Restdruck vorhanden sind oder eine Druckreduzierung von Prozessgasen gewünscht ist. Das ist außer in der Ferngastechnik auch in vielen anderen Anwendungen der Fall, etwa in der metallverarbeitenden Industrie, wo erwärmte Druckluft freigesetzt wird. Mit dem neuen Turbinengenerator lässt sich auch der Wirkungsgrad von Biogasanlagen und Blockheizkraftwerken optimieren. Dabei wird Abwärme, die nicht in einem thermischen Prozess direkt genutzt werden kann, in einem ORC-Rückgewinnungsprozess effizient genutzt. Unter optimalen Umständen verbessert sich der Gesamtwirkungsgrad dieser Anlagen dadurch auf mehr als 45 Prozent.

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