Hannover Messe: E-Mobility-Spezialisten zeigen mobile Zukunft

MobiliTec: Das Neueste rund um Elektromobilität

28. März 2011, 15:22 Uhr | Heinz Arnold
Elektrische Zapfsäule
© HMI

Im Rahmen der Hannover Messe 2011 (4. bis 8. April) präsentieren weit über 300 Unternehmen - davon rund 120 Aussteller allein auf der MobiliTec – ihre Angebote rund um die Elektromobilität.

Zu ihnen gehören die E-Motive Initiative, Festo, Fraunhofer, Harting, Johnson Controls Power Solutions, Kienle + Spiess, Mennekes, Phoenix Contact, die Schaeffler Gruppe sowie ZF Friedrichshafen.

Festo stellt pneumatische und elektrische Antriebstechnik für die Automatisierung von Fertigungslinien im Bereich Elektromobilität vor. Die Komponenten und Systeme kommen bei der Handhabung von Folien in der Zell- und BaFtteriemontage oder auch im Produktionsprozess bei der Herstellung neuer Antriebs- und Steuerlösungen für Elektromobile zum Einsatz.

Die gesamte Prozesskette

Fraunhofer vereint wissenschaftlich-technische Kompetenzen für die gesamte Prozesskette der Elektromobilität unter einem Dach. Im Projekt »Systemforschung Elektromobilität« kooperieren insgesamt 33 Fraunhofer-Institute. Sie arbeiten an unterschiedlichen Forschungsfeldern. Von der Stromerzeugung aus regenerativen Energien über Netzsysteme und Speichersysteme bis zu neuen Werkstoffen, Leichtbau, Fahrzeugelektronik und effizienter Automobilproduktion. Ein praktisches Ergebnis ist beispielsweise das Elektrofahrzeug Frecc0 1.0 auf Basis eines dezentralen Antriebskonzepts mit zwei radnahen E-Motoren.

Infrastruktur für Ladesäulen

Harting ist mit Connectivity-Lösungen vertreten, die bereits in einem Projekt des Energiekonzerns RWE im Einsatz sind. RWE baut derzeit eine flächendeckende Infrastruktur mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge auf und integriert Ladekabel für die Elektroautomobile sowie eine entsprechende Schnittstelle für die Ladesäule von Harting in seine Tanksäulen der Zukunft.

Batterien

Johnson Controls Power Solutions, Anbieter von Starterbatterien, Batterien für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Funktion sowie Lithium-Ionen-Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, produziert über sein Joint Venture Johnson Controls-Saft bereits seit 2008 Lithium-Ionen-Batterien für Autos in Serie. Neben Lithium-Ionen-Zellen und einem Batteriemanagementsystem stellt Johnson Controls-Saft ein Standard-Submodul vor. Basierend auf dem Baukastenprinzip, vereint das Modul alle relevanten Einheiten wie Lithium-Ionen-Zellen, Kühlung, Stromschiene und Sensorik in einem System. Das Modul arbeitet bereits im Hybridauto Azure Dynamics Balance.

Komponenten für Antriebe

Kienle + Spiess hat neben einer breiten Palette an Komponenten für Hybridmotoren, Elektroantriebe und Generatoren auch neue Verfahren im Programm. Auf der Veranstaltung präsentiert das Unternehmen unter anderem die Kupferdruckgusstechnik zur Herstellung von Kupferrotoren für Elektromotoren mit hohem Wirkungsgrad sowie die Stanztechnologie »glulock«, bei der gestanzte Blechgeometrien mit einem speziellen Klebstoff präzise zueinander fixiert werden. Auf diese Weise entstehen Stanzpakete mit nahezu optimaler Kontur, hohem elektrischen Wirkungsgrad und weniger Wirbelstromverlusten für Elektromotoren.

Smart-Spot-Ladesysteme

Mennekes hat Smart-Spot-Ladesysteme für die Schnittstelle zwischen E-Fahrzeug und Stromnetz entwickelt. Zur Ausstattung gehören Sicherungskomponenten für den Versorgungs- und Ladestromkreis ebenso wie fernauslesbare Smart-Meter für jeden Ladepunkt. Ein Controller ermöglicht die Kommunikation mit dem Energieversorgungsunternehmen oder Netzbetreiber sowie die direkte Zuordnung der gelieferten Leistung zu einem Kundenkonto.

Modulare Ladeinfrastruktur

Phoenix Contact präsentiert ein Produkt- und Technologie-Portfolio, mit dem die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge modular ausgerüstet werden kann - unabhängig davon, ob am Wechsel- oder Gleichstromnetz geladen wird. Neben kundenspezifischen und speziell auf die Anforderungen der Elektromobilität zugeschnittenen Systemen kommen auch industrielle Standardkomponenten wie Klemmen, Stromversorgungen, Überspannungsschutz, Kleinsteuerungen, Ethernet-Verkabelung und Industrial-Wireless sowie Energiemanagement-Systeme zum Einsatz.

Sensor-Tretlager für E-Bikes

Die Schaeffler Gruppe zeigt unter ihrer Marke FAG ein neu entwickeltes Drehmoment- und Drehzahl-Sensor-Tretlager für E-Bikes. Mit dieser Komponente kann erstmals das Gesamt-Drehmoment aus der Summe der Trittkraft von linkem und rechtem Pedal ermittelt werden. Darüber hinaus hat die Unternehmensgruppe ein komplettes Ideenfahrzeug auf die Räder gestellt, das den praktischen Vergleich von Fahrzeugkonstellationen und Fahrzuständen im Bereich E-Mobilität ermöglicht. So verfügt der Schaeffler Hybrid neben dem serienmäßigen Verbrennungsaggregat des Basisfahrzeugs über einen elektrischen Zentralmotor sowie zwei Radnabenmotoren.

Vollhybrid-Antriebe

Die ZF Friedrichshafen AG zeigt ein Vollhybridgetriebe auf Basis des 8-Gang-Automatgetriebes für Pkw. Dank eines flexiblen Baukastensystems ist das neue 8-Gang-Automatgetriebe für alle Anforderungen gerüstet: Es deckt mit einer Baureihe einen breiten Drehmomentbereich zwischen 300 und 1 000 Nm ab. So ergibt sich eine komplette Getriebegeneration mit verschiedenen Varianten vom Micro- über Mild- bis hin zum integrierten Vollhybridgetriebe. Die ZF-Neuentwicklung ermöglicht als erstes Stufenautomatgetriebe auch eine Start-Stopp-Funktion ohne Zusatzpumpe. ZF ist im Bereich der Elektrifizierung von Fahrzeugen und der Hybridtechnik schon seit längerem aktiv und hat Produkte für Pkw und Nutzfahrzeuge in Serie. Diese Erfahrung nutzt das Unternehmen und arbeitet an weiteren Serienprojekten für Fahrzeuge mit Hybridantrieben sowie reinen hocheffizienten Elektro-Antrieben, die ebenfalls vorgestellt werden.
 
MobiliTec

Die MobiliTec – die Internationale Leitmesse für hybride und elektrische Antriebstechnologien, mobile Energiespeicher und alternative Mobilitätstechnologien – findet dieses Jahr zum zweiten mal im Rahmen der HANNOVER MESSE statt. Sie bündelt alle Technologien rund um das Thema Mobilität. Nach Plänen der Bundesregierung soll Deutschland in den kommenden zehn Jahren zum internationalen Leitmarkt für Elektromobilität werden. »Dieses Ziel erreichen Hersteller, Zulieferer und Forschungsinstitute nur durch enge Kooperation. Mit der MobiliTec bieten wir allen Beteiligten ein Forum, um sich auf einem hohen wissenschaftlichen und technologischen Niveau auszutauschen«, sagt Dr. Wolfram von Fritsch, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe AG.


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