BayBatt

Bayern bekommt größtes »Smart Battery«-Forschungszentrum

10. September 2018, 14:41 Uhr | Hagen Lang
(V.l.n.r.) BayBatt-Leiter Prof. Danzer, Universitätskanzler Dr. Zanner und Bayerns Wissenschaftsministerin Prof. Kiechle eröffnen mit dem dem symbolischen Einschalten des BayBatt-Signets das Bayrische Zentrum für Batterietechnik (BayBatt).
© Universität Bayreuth

Das jetzt von Wissenschaftsministerin Prof. Marion Kiechle eröffnete Bayrische Zentrum für Batterietechnik in Bayreuth (BayBatt) soll in den kommenden fünf Jahren mit 25 Millionen Euro bezuschusst und zum führenden deutschen interdisziplinären Zentrum für »smarte« Batterietechnik ausgebaut werden.

»Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Leider ist Deutschland aber bei der Batterietechnik zurückgefallen. Daher bauen wir ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Batterietechnik an der Universität Bayreuth auf«, sagte Ministerpräsident Markus Söder am 18. April 2018 in seiner Regierungserklärung. Sechs Monate später sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die nächste Generation intelligenter und effizienter Energiespeicher aus Oberfranken kommt.

Am neuen Bayerischen Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) in Bayreuth werden im Endausbau 114 neue akademische Stellen geschaffen, davon allein zwölf Professuren. Das Besondere am Bayreuther Ansatz ist, dass Batterien von vorneherein als interagierende, intelligente Systeme interdisziplinär erforscht und weiterentwickelt werden.

BayBatt wird sich – deutschlandweit einzigartig – in Forschung und Lehre der gesamten Wertschöpfungskette von Batterien widmen, vom Material über intelligente Systeme und vernetzte Speicher bis hin zur Batteriesicherheit. Wissenschaftler aus vier Fakultäten der Uni Bayreuth sind am BayBatt beteiligt: aus der Physik (Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik), der Chemie (Fakultät für Chemie, Biologie und Geowissenschaften), der Wirtschaftsinformatik (Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) und den Ingenieurwissenschaften (Fakultät für Ingenieurwissenschaften).

»Mit dieser Interdisziplinarität überwindet die Universität Bayreuth die für die deutsche Forschungslandschaft bisher charakteristische Trennung in Disziplinen«, berichtet Prof. Dr.-Ing. Michael Danzer, Inhaber des Lehrstuhls Elektrische Energiesysteme und Leiter des BayBatt.

Er sagt: »Es gibt einerseits Forschungseinrichtungen zu Batteriematerialien, andererseits ingenieurwissenschaftliche Lehrstühle an Hochschulen sowie industrielle Forschungseinrichtungen mit Fokus auf kompletten Energiesystemen (Automobile u.a.). In Bayreuth aber soll das neue Bayerische Zentrum für Batterietechnik an den Schnittstellen von Materialwissenschaft, Elektrochemie, Ingenieurwissenschaft, Informationstechnologie und Ökonomie interdisziplinär forschen und entwickeln.«

»BayBatt soll Brücken bauen zwischen den Forschungseinrichtungen zu Batteriematerialien einerseits und den ingenieurwissenschaftlichen Lehrstühlen und Forschungseinrichtungen großer Automobil- und Gerätehersteller, die an den Komplettsystemen arbeiten, andererseits. Die an der Batterietechnik beteiligten Arbeitsgruppen sind außerdem vielfältig im Rahmen von Verbundprojekten oder Industrieaufträgen mit der einschlägigen Wirtschaft vernetzt, was einen zügigen Transfer der Ergebnisse in die Praxis sicherstellt«, so Ministerin Kiechle anlässlich der Eröffnung des BayBatt. 

Das Zentrum hat vier wissenschaftliche Schwerpunkte: sichere High-Performance-Materialien, Grenzflächenphänomene und Transportprozesse, intelligente Batterien sowie vernetzte Batteriespeicher. Im Zentrum steht dabei die informationstechnische und wirtschaftliche Einbettung vernetzter Batteriespeicher in komplette Energiesysteme.

Für den wissenschaftlichen Nachwuchs sollen ein Bachelor- und ein Masterstudiengang ‚Batterietechnologie und Batteriesystemtechnik‘ entwickelt werden und die Campus-Akademie ein wissenschaftliches Fortbildungsangebot ‚Batterietechnik‘ für Interessierte mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Vorbildung entwickeln. Kanzler Dr. Zanner erklärte: »Ziel ist die Schaffung eines ‚Innovationsökosystems‘ auf dem Gebiet der Batterieforschung und -entwicklung.« Deshalb will das neue Zentrum auf seinen diversen Arbeitsgebieten den Technologietransfer und Industriekontakte fördern sowie neue Geschäftsmodelle, Start-ups und Spin-Offs unterstützen.

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