Siemens und AES gründen Fluence

Joint-Venture für große Energiespeicher

14. Juli 2017, 6:29 Uhr | Heinz Arnold
Eine Lithium-Ionen-Batterie für die Speicherung von Energie, die in Italien über PV erzeugt wird.
© Siemens

Siemens und die AES Corporation gründen mit Fluence ein Joint-Venture, das große Energiespeicher für die Netzstabilisierung anbietet.

Mit der Kombination der Energiespeicherplattformen Advancion von AES und Siestorage von Siemens sowie einer Reihe erweiterter Services will Fluence seinen Kunden eine breite Auswahl an skalierbaren, flexiblen und wirtschaftlichen Systemen für die sich schnell wandelnde Energielandschaft anbieten.

IHS Markit erwartet, dass der Bereich der netzverbundenen Energiespeicherung von insgesamt 3 GW zum Ende des Jahres 2016 bis 2022 auf 28 GW installierte Kapazität anwachsen wird. Das entspricht dem Stromverbrauch von 18,6 Millionen Haushalten.

»Die Kunden suchen jetzt nach einem Technologiepartner mit einem breiten Portfolio und tiefen Kenntnissen über den Energiemarkt. Fluence will in diese Marktlücke vorstoßen, wobei Siemens das modularen Speichersystem Siestorage einbringt«, sagt Ralf Christian, CEO der Division Energy Management von Siemens.

Siemens verfügt damit über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Microgrid und Inselsysteme, erneuerbare hybride Technologien, Schwarzstartfähigkeit und Kundenlastmanagement.

AES steuert seine Kenntnisse über batteriebasierte Energiespeicher auf Versorgerniveau bei und bietet rund zehn Jahre an Kompetenz in den Bereichen flexible Spitzenkapazitäten, Zusatzservices wie Frequenzregulierung, zuverlässige Übertragung und Verteilung sowie Integrationsanwendungen für erneuerbare Energien.

Insgesamt sind beide Unternehmen an 46 Projekten in 13 Ländern beteiligt, deren  batteriebasierte Energiespeicher auf zusammen 455 MW kommen. Hierzu zählt auch das weltweit größte Energiespeicherprojekt auf Basis von Lithiumionen-Batterien in der Nähe von San Diego, Kalifornien (USA).

»Die Advancion Plattform von AES wird derzeit in sieben Ländern und mit einer Energiespeicherkapazität von über 200 MW betrieben. Fluence wird die Integration erneuerbarer Energien in das Energienetz von Morgen beschleunigen«, erklärt Andrés Gluski, President und CEO von AES.

Investitionen in Infrastruktur optimieren

Durch die Einbindung von Energiespeichern in die Stromnetze können Versorgungsunternehmen und Kommunen überall auf der Welt die Investitionen in ihre Infrastruktur optimieren. Gleichzeitig können sie ihre Flexibilität und Belastbarkeit erhöhen und die kosteneffiziente Integration der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien beschleunigen.

Siemens und AES werden an Fluence zu je 50 Prozent beteiligt sein, die globale Firmenzentrale liegt in Washington, DC (USA), weitere Standorte unterhält Fluence in Erlangen und anderen Städten weltweit. Die Transaktion soll, vorbehaltlich der behördlichen Zustimmung und anderer Freigaben, voraussichtlich im vierten Quartal des Kalenderjahrs 2017 abgeschlossen werden.

Fluence arbeitet unabhängig von seinen Muttergesellschaften, wird aber auf die Expertise aus dem Bereich der batteriebasierte Energiespeicher innerhalb der Division Energy Management von Siemens sowie auf die Kompetenzen der AES Energy zurückgreifen, einer Tochter von AES.

 

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