Von der Medizin bis zur E-Mobility

Lithium-Titanat-Zellen: Verlässlich und vielseitig einsetzbar

23. August 2012, 13:01 Uhr | Engelbert Hopf

Noch vor zehn Jahren zählten Lithium-Titanat-Lösungen zu den Exoten der Branche. Heute sind zahlreiche Einsatzgebiete denkbar.

Bullith Batteries experimentierte bereits frühzeitig mit Lithium-Titanat-Lösungen im Hinblick auf die Energieversorgung von medizinischen Prothesen. Manch einer sah in diesem System auch eine Lösung bei der Energieversorgung medizinischer Implantate.

Inzwischen scheint das System, unter dem Aspekt, dass es robust, leistungsstark und selbst unter extremen Temperaturbedingungen einsetzbar ist, auf dem Weg in den Mainstream-Markt zu sein. Entsprechende Zellen sind unter anderem bereits von Toshiba (Japan) und Phylion und Lishen (China) erhältlich. Einsetzbar ist die Technologie sowohl im E-Mobility-Bereich als auch bei Power-Tools und Solarstromspeichern.

Nach Einschätzung von Dr. Michael Gnann, MGC Consulting, »könnte Lithium-Titanat eine gute Technologie für langlebige und zyklenstabile stationäre Speicher werden«. Er verweist darauf, dass Honda bereits mit Titanat-Zellen von Toshiba demonstriert habe, dass Lithium-Titanat trotz niedriger Zellspannung durch den Wegfall von Containment und Kühlung und dem daraus resultierendem geringen Gewicht,  auch für den Einsatz in Elektrofahrzeugen interessant werden kann.

Marco Nover, Sales & Distribution Team Leader Regional Sales bei BMZ, sieht die Einsatzmöglichkeiten, speziell der Titanat-Lösung von Toshiba vor allem im Starterbatterienbereich. Eine Einschätzung, die auch Dr. Jürgen Heydecke, Managing Director von Batteries and Power Solutions teilt: »Mit diesem System lassen sich extrem hohe Zyklenzahlen realisieren, für Starterbatterien ist das System damit extrem gut geeignet«. Vor dem Hintergrund der Hochstromfähigkeit und der Temperaturstabilität eignet sich das System nach seinen Worten aber auch sehr gut zur stationären Speicherung von Energie.

Dr. Gnann weist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass andere elektrochemische Systeme, wenn es um Hochtemperaturen von 50 °C oder gar 70 °C geht, »ziemlich schnell in die Knie gehen, bei Lithium-Titanat ist das nicht der Fall«.

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