Eigenstromverbrauch in der Stadt

Mieterstrommodell Konstanz

27. Februar 2017, 18:46 Uhr | Hagen Lang
© FENECON GmbH

Die Stadtwerke Konstanz und die kommunale Wohnungsbaugesellschaft WOBAK haben mit Technologiepartnern vier neue Mehrfamilienhäuser mit neuester Energietechnik ausgestattet, die den Mieter den Bezug »eigenen«, sogenannten »Mieterstromes« ermöglicht. Die Batteriespeicher stammen von der FENECON GmbH.

Zwei der Mehrfamilienhäuser sind als bilanzielle Plusenergiehäuser konzipiert, d.h. sie produzieren mehr Strom, als sie verbrauchen, wenn auch nicht so gleichmäßig über die Jahreszeiten hinweg, dass sie auf eine Stromzuleitung verzichten könnten. Konstanz’ Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn erklärte: »Wenn Strom lokal erzeugt und vermarktet wird, haben die Stromkunden und Mieter einen direkten Bezug zu den Anlagen.« Aber vor allem ist der vor Ort produzierte Strom für die Mieter billiger, als der aus dem Netz bezogene.

Zur Wirtschaftlichkeit kombinierter PV-/Stromspeicher-Anlagen erklärt der ausführende Installateur Michael Simon von Sunny Solar: »Einfache PV-Anlagen mit EEG Vergütung werden heute nur noch selten gebaut. Aber in der Verbindung mit „Stromheizungen“ wie Wärmepumpen oder Infrarotheizung werden Eigenverbrauchsanteil und Wirtschaftlichkeit deutlich erhöht.« Das umso mehr bei der weiteren Einbindung von Verbrauchern wie Elektrofahrzeugen.

Gordon Appel von den Stadtwerken Konstanz berichtet von landesweitem Interesse am Projekt der Stadt Konstanz: » Durch gesunkene Preise, eingebaute Intelligenz und mutige, unternehmerisch denkende Partner sind erneuerbare Energien ab heute auch mit Speichern die preisgünstige Energieversorgung im sozialen Wohnungsbau.« Im zuerst realisierten Mehrfamilienhaus befinden sich nämlich neben dem Kunden-Center der Sparkasse und der Polizei-Station 27 sozial geförderte Mietwohnungen.

Ungewöhnlich ist am Konstanzer Modell, dass die Mieter nicht nur die Möglichkeit haben, »selbst« produzierten Strom direkt oder aus dem Speicher zu verbrauchen. Aufgrund der Messung der Stromerzeugung und des –verbrauchs in Fünfzehn-Minuten-Intervallen und der preislichen Staffelung des jeweils zur Verfügung stehenden Stromes ermöglichen die Stadtwerke den Mietern, ihr Verbrauchsverhalten nach den Strompreisen variabel auszurichten.

Zum Einsatz kommt hier der Stromspeicher FENECON Pro 9-12. Das System mit einer Lade- und Entladeleistung von 9 kW und 12 kWh netto Speicherkapazität nutzt die LiFePO4-Technologie und verfügt über drei integrierte bidirektionale Wechselrichter. Es ist sowohl ein Netzparallel- und Inselbetrieb als auch Drehstrombetrieb im On- und Off-Modus möglich. Die Notstromfunktion des Pro 9-12 gibt Nutzern bei einem Netzausfall zusätzlichen Spielraum. FENECON hat die Speicherpreise für Partner Anfang des Jahres um bis zu 20 Prozent gesenkt.

Energy Storage Europe, 14.-16.3.2017, Halle 08B, Stand G10

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