Forschungsprojekt ORBIT

Auf in die nächste Runde

20. Dezember 2021, 12:24 Uhr | Kathrin Veigel
Der für das Forschungsprojekt ORBIT an der OTH Regensburg entwickelte Bioreaktor wird um einen Elektrolyseur erweitert und in eine skalierbare Containerlösung umgebaut.
© OTH Regensburg

Die Arbeiten aus dem Projekt ORBIT zur Speicherung von Strom aus erneuerbaren Quellen in Form von Methan gehen weiter. Unter der Leitung der OTH Regensburg arbeiten mehrere Partner im Rahmen von ORBIT II an der Weiterentwicklung und dem industriellen Einsatz einer Power-to-Gas-Anlage.

Ein essentieller Baustein für eine erfolgreiche Energiewende ist die Speicherung der Energie aus erneuerbaren Quellen. Im Verbundvorhaben ORBIT II (Erweiterung eines hocheffizienten Rieselbett-Bioreaktors und Optimierung der Methanisierungsanlage für den kommerziellen industriellen Einsatz) arbeiten insgesamt zehn Partner an der Erweiterung einer Power-to-Gas-Anlage, um diese Technologie an einen wirtschaftlichen Einsatz in relevanten Maßstäben heranzuführen.

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Bioreaktor wird um einen Elektrolyseur erweitert

Wie schon im ersten ORBIT-Projekt übernehmen Archaeen die zentrale Aufgabe der Methanisierung und wandeln Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff in Methan und Wasser um. Archaeen sind Mikroorganismen und zählen zu den ältesten Lebewesen der Erde.

Der im Vorgängerprojekt aufgebaute Bioreaktor wird in ORBIT II unter anderem um einen Elektrolyseur erweitert und in eine skalierbare Containerlösung umgebaut. Durch den zweijährigen Erprobungsbetrieb mit verschiedenen Industriegasen und dem Feldtest in einem Klärwerk gewinnen die Partner neue Erkenntnisse für den wirtschaftlichen Betrieb im industriellen Umfeld der Anlage.

Durch Versuche im mikrobiologischen Labor und einer Anpassung des Reaktors sollen für verschiedene Industrieanwendungen passende Anlagenkonfigurationen entwickelt werden, wodurch maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden können.

Die Projektpartner im Überblick

Prof. Dr. Michael Sterner leitet das Projekt an der OTH Regensburg: »Wir bringen damit die Power-to-Gas-Technologie in die industrielle Umsetzung und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur nationalen Wasserstoffstrategie.« Projektpartner sind die Universität Regensburg mit dem Lehrstuhl für Mikrobiologie und dem dort angesiedelten Archaeenzentrum, der Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Industrieunternehmen Ostermeier H2ydrogen Solutions und Schott mit dem Standort Landshut.

Darüber hinaus beteiligen sich die Firmen Electrochaea, MicrobEnergy (Hitachi Zosen INOVA) und MicroPyros BioEnerTec als assoziierte Partner am Projekt und bringen ihr Know-how im Bereich der biologischen Methanisierung ein. Weitere assoziierte Partner sind das Kommunalunternehmen Stadtwerke Pfaffenhofen an der Ilm und die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm. Die beiden Pfaffenhofener Partner unterstützen bei der Integration von erneuerbarem Strom in die Power-to-Gas-Anlage, deren Betrieb in einem Klärwerk und der Bürgerbeteiligung.

OTH Regensburg arbeitet mit an der Wasserstoffrepublik Deutschland

Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, bezeichnete das Projekt als »wichtigen Beitrag auf dem Weg in die Wasserstoff-Gesellschaft und damit zum Ziel einer CO2-freien Zukunft«. Das Erreichen industrieller Maßstäbe sei ein zentraler Schritt zur Reduzierung der vergleichsweise hohen Kosten der Erzeugung von grünem Wasserstoff. Die OTH Regensburg arbeitet in unterschiedlichen Forschungsprojekten mit an der Wasserstoffrepublik Deutschland.

ORBIT II wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) mit einer Summe von 1,8 Millionen Euro gefördert, rund 870.000 Euro davon gehen an die OTH Regensburg. Das Projekt startete zum 1. Dezember 2021 und hat eine Laufzeit von drei Jahren.


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