Nationales Wasserstofftechnologiezentrum

Chemnitz ist #Ready4Wasserstoff

3. September 2021, 11:13 Uhr | Kathrin Veigel
Riesige Stoffbanner auf dem künftigen Gelände des Wasserstoff-Zentrums verkünden die Botschaft: Chemnitz ist #Ready4Wasserstoff.
© HZwo e.V. / Thomas Höppner

Chemnitz wird nationales Wasserstofftechnologiezentrum - das hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gestern bekannt gegeben. Das Hydrogen and Mobility Innovation Center in Chemnitz kann nun mit drei weiteren deutschen Standorten mit dem Aufbau des Wasserstofftechnologiezentrums beginnen.

Im Standortwettbewerb zum Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) konnte der Standort Chemnitz aufgrund der sehr guten Forschungs- und Testinfrastruktur für Brennstoffzellen und Wasserstoff-Technologien des Hydrogen and Mobility Innovation Center (HIC) sowie sein ausgedehntes Netzwerk an starken Partnern überzeugen. 

»Mit dem HIC haben wir ein Betreibermodell entwickelt, das klein- und mittelständischen Unternehmen, Automobilzulieferern und Industrieunternehmen gleichermaßen dient, neue Standards zu entwickeln, Produkte für Brennstoffzellenantriebe zu testen und auf dem internationalen Markt zu etablieren. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass wir mit den Technischen Universitäten in Chemnitz und Dresden sowie den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS ein exzellentes Netzwerk an Partnern haben, deren Wasserstoffexpertise und Innovationskraft das HIC so einzigartig machen«, erklärt Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Vorstandsvorsitzender des koordinierenden HZwo e.V. und Direktor des Instituts für Automobilforschung an der TU Chemnitz

Brücke zwischen Forschung und Wertschöpfung

37.000 Quadratmeter groß soll das neue Wasserstoffzentrum in Chemnitz werden. Auf dem Technologie-Campus in direkter Nachbarschaft der TU Chemnitz, der Fraunhofer-Institute IWU und ENAS sowie Teststrecken für Straßen- und Schienenfahrzeuge kann das HIC mit Hilfe der Förderung des BMVI zukünftig die gesamte Wertschöpfungskette von der Brennstoffzelle bis zu Gesamtfahrzeugen abdecken. Nicht zuletzt bieten die großzügigen Flächen auf dem HIC-Gelände auch großes Potenzial für die Ansiedlung weiterer Partner.

»Gemeinsam haben wir eine Brücke geschlagen zwischen der wissenschaftlichen Forschung, dem Transfer hin zu disruptiven Wasserstoff-Technologien und einer breiten industriellen Wertschöpfung durch die Zulieferindustrie. Wir sind sehr stolz darauf, mit dem Hydrogen and Mobility Innovation Center ein nationales Wasserstoffzentrum aufbauen zu können«, so von Unwert. Damit schaffe man nicht nur Potenziale für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität, sondern verleihe als Innovationstreiber auch Chemnitz internationale Tragweite.

Das erfolgreiche Konzept des HIC geht auf das Zusammenwirken von über 25 Partnern zurück. Diverse klein- und mittelständische Unternehmen (KMU), Automobilzulieferer, Industrieunternehmen sowie Experten aus der Brennstoffzellenforschung verkörpern die Expertise und Innovationsfähigkeit des HIC für den Aufbau von Wertschöpfung auf Basis von Brennstoffzellen im Mobilitätsbereich.

Neben der Förderung durch das BMVI erhält das HIC auch Unterstützung von Land und Stadt. Bereits rund elf Millionen Euro hat der Freistaat sowie der Automobilzulieferer Vitesco Technologies in die Forschungs- und Testinfrastruktur für Brennstoffzellen und Wasserstoff-Technologien in Chemnitz investiert.

Zusammenarbeit der Wasserstoffzentren beginnt ab sofort

Für das HIC in Chemnitz und seine Konsortialpartner beginnt die Weiterentwicklung und Umsetzung ihres Modells direkt nach der Verkündung. Dazu ist ein Auftakttreffen mit den Standorten Duisburg, Pfeffenhausen sowie dem zusätzlichen Schiff- und Luftfahrtcluster in Norddeutschland geplant, um Zusammenarbeit, Aufgaben und Schnittstellen zu definieren. Ein Treffen zwischen sächsischen Ministerien, der Stadt Chemnitz und dem Bündnis in den kommenden Tagen soll die künftige Zusammenarbeit besiegeln und die nächsten Schritte in Richtung Umsetzung ebnen.

Auf dem Plan stehen zunächst die Konkretisierung des Betreibermodells sowie die anschließende Gründung der Trägerschaft. In Chemnitz wird bereits im Jahr 2024 mit der Einweihung der ersten Gebäude auf dem Gelände des neuen Wasserstofftechnologiezentrums in Sachsen gerechnet. 

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