Nachhaltige Energie für Deutschland

Wilhelmshaven soll zur grünen Energie-Drehscheibe werden

2. März 2022, 11:26 Uhr | Kathrin Veigel
Illustration des Grüngasterminals von TES in Wilhelmshaven
© TES

TES treibt seine Pläne, den Hafen Wilhelmshaven zu einem World-Scale-Hub für den Import von grünem Gas zu entwickeln, weiter voran. Das angekündigte Fast-Tracking soll für schnelle alternative Energieversorgung und -sicherheit sorgen und das Wachstum der grünen Gasimporte zeitlich beschleunigen.

Das 2019 initiierte Wilhelmshaven-Projekt von Tree Energy Solutions (TES) soll noch schneller eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung Deutschlands und einen nachhaltigen Beitrag zur europäischen Energiestrategie spielen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum der regionalen Wirtschaft stärken.

TES bestätigt, dass eine Beschleunigung des Projekts in Einklang mit den strategischen Prioritäten Nachhaltigkeit und Diversifizierung der Energieversorgung stehen und diese unterstützen wird, indem zusätzlich die Abwicklung von Gasimporten neben den geplanten Importen von grünem Gas in der Frühphase berücksichtigt wird. Bei TES ist man sich sicher, dass dieses Vorhaben die Möglichkeiten, die deutschen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, beschleunigen wird und keine Investitionen in später nicht mehr benötigte Anlagen erforderlich sind.

»Wir planen nun weitere Arbeiten, um einen operativen Start der Phase 1 bis Winter 2025 in großem Maßstab sicherzustellen. Angesichts unseres geplanten Umfangs (wir planen 6 unabhängige Tanks in Kombination mit 6 Schiffsliegeplätzen unter Verwendung eines neuartigen Ansatzes mit minimalen ökologischen und visuellen Auswirkungen) sind wir auch bereit, alle alternativen Gasimporteure konstruktiv einzubinden und den Zugang Dritter im Einklang mit den aktuellen Vorschriften und Praktiken der EU DG Energie sicherzustellen«, erklärt Paul van Poecke, Gründer und Geschäftsführer von TES.

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Versorgungssicherheit für Europa

Mit seinem Projekt in Wilhelmshaven will TES dabei helfen, die Pläne Deutschlands und Europas zur nachhaltigen Dekarbonisierung im industriellen Maßstab zu verwirklichen und gleichzeitig die aktuelle Energiekrise maßgeblich und umsichtig zu bewältigen. »Wir wollen die Energiewende mutig vorantreiben mit dem Ziel, die Energieversorgung Deutschlands CO2-neutral zu gestalten«, so Paul van Poecke.

Erreicht werden soll dies durch die Entwicklung Wilhelmshavens zum grünen Energiestandort. Die jüngsten Planungen von TES laufen dabei nicht gegen die energiepolitischen Ziele, die bis 2045 erreicht werden sollen. Bundeskanzler Scholz erwähnte bereits, wie Deutschland den Aufbau eines Importterminals in Wilhelmshaven mit Wasserstoffpotenzial unterstützen will. TES ist der festen Überzeugung, dass das vollständig nachhaltige Wilhelmshaven-Projekt mindestens die gleiche, wenn nicht sogar stärkere Unterstützung erhalten sollte, wie traditionelle LNG Terminals unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Klima-Krise.

Initiative zur schnelleren Dekarbonisierung

Hauptziel der Dekarbonisierungspolitik der Europäischen Union ist es, die schnellstmögliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu möglichst geringen Kosten zu erreichen. Das derzeitige rasante Wachstum der erneuerbaren Energien muss fortgesetzt werden, dessen ist man sich bei TES sicher. »Aber es wird unmöglich sein, alle Moleküle durch Elektronen zu ersetzen. Da nur 28 Prozent des Primärenergieverbrauchs der EU von 17.407 TWh aus Elektronen stammen, müssen wir uns auch auf die anderen 72 Prozent konzentrieren, um unsere Netto-Null-Ziele zu erreichen«, so Otto Waterlander, Chief Commercial Officer bei TES.

Der von dem Unternehmen importierte grüne Wasserstoff soll die Energiewende in Deutschland deutlich beschleunigen und den Sektoren Mobilität, Industrie und Energie helfen, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen und das Problem der Energiespeicherung zu lösen. Das Projekt in Wilhelmshaven soll bis 2045 10 Prozent des gesamten jährlichen Primärenergiebedarfs Deutschlands decken, was etwa dem jährlichen Energieverbrauch von 43 Millionen Haushalten im Land entspricht.

TES' grüner Zyklus

Der Grüner Wasserstoff von TES wird hauptsächlich mit Solar-, Wind- und Wasserkraft in Ländern mit sehr gut verfügbaren erneuerbaren Energiequellen hergestellt, wonach dem Wasserstoff dann CO2 hinzugefügt wird, um grünes CH4 herzustellen, das als Energieträger verwendet wird. Diese wird dann mit einer eigens konstruierten Flotte von Schiffen nach Wilhelmshaven transportiert.

In Wilhelmshaven kann das grüne CH4 wieder in grünen Wasserstoff umgewandelt werden, wobei das entstehende CO2 abgeschieden und in einem kontinuierlichen geschlossenen Kreislaufsystem per Schiff in die Erzeugerländer zurückgeführt wird – so wird garantiert, dass das CO2 niemals den Kreislauf verlässt und THG-Emissionen werden vermieden.

In der Anfangsphase von 25 TWh pro Jahr grünem Gasimport können in Wilhelmshaven mehr als eine halbe Million Tonnen Wasserstoff produziert und importiert werden. Diese wird auf 250 TWh pro Jahr in einer Endstufe und damit auf mehr als 5 Millionen Tonnen Wasserstoff steigen. 


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