Power-to-Gas

Greenpeace Energy-Kunden heizen und kochen mit Wasserstoff

12. Dezember 2014, 13:06 Uhr | Hagen Lang
Die Einspeisung von »Windgas«, mit Windenergie erzeugtem Wasserstoff in das deutsche Gasnetz, hat begonnen.
© Enertrag

In Prenzlau/Brandenburg wurde das Hybridkraftwerk der ENERTRAG über eine Stichleitung an das Erdgasnetz der ONTRAS angeschlossen. Gaskunden des Tarifs proWindgas der Greenpeace Energy erhalten ab jetzt bilanziell einen ersten Anteil Wasserstoff im Gas, der kontinuierlich erhöht werden soll.

»Mit dem nun realisierten Wasserstoff-Gasnetzanschluss setzen wir einen weiteren Meilenstein für die deutsche Energiewende. Die Systemintegration der fluktuierenden erneuerbaren Energien braucht jedoch stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen, um die Power-to-Gas-Technologien weiter an den Markt heranzuführen. Hier ist die Politik dringend gefordert«, sagt ENERTRAG-Vorstandsvorsitzender Jörg Müller. Das ENERTRAG Hybridkraftwerk produziert neben Strom und Wärme erneuerbaren Wasserstoff. Die Wasserstofferzeugung soll ein erster Schritt auf dem Weg zur Lösung der ungelösten Speicherproblematik erneuerbarer Energien sein.

»Wenn Windkraft zu Wasserstoff oder zu synthetischem Methan umgewandelt und in unser Netz eingespeist wird, haben wir eine technisch ausgereifte und wirtschaftlich entwickelbare Lösung für die nachhaltige Nutzung von volatiler regenerativer Energie“, meint Uwe Ringel, ONTRAS Geschäftsführer. Ringel wünscht sich, die Finanzierung der Power-To-Gas-Technologie und ihre Systemintegration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gerecht auf alle Energiekunden zu verteilen statt wie bisher nur auf die Gaskunden: »Power-to-Gas ist ein wesentlicher Baustein zum notwendigen Umbau unserer Energiewirtschaft und zum erfolgreichen Gelingen der Energiewende.« Am Ende müsse das Gas für den Verbraucher jedoch weiterhin bezahlbar bleiben

Greenpeace Energy-Kunden, die den Tarif proWindgas gebucht haben, bezogen bislang reines Erdgas und zahlten einen Beitrag zur Förderung der Windgas-Technologie. Den seit Anschluss des Prenzlauer Hybridkraftwerkes beinhalteten kleinen Wasserstoff-Anteil am Nutzgas will Greenpeace Energy in den nächsten Jahren stetig steigern.

Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy, erklärt: »Der Beginn der Einspeisung ist ein Meilenstein für unsere Genossenschaft und für die Energiewende, auf den wir lange hingearbeitet haben. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden haben wir es geschafft, dass diese tolle Idee zur Realität wird.« ENERTRAG und Greenpeace Energy haben für 2015 und 2016 vertraglich die Einspeisung von ca. 800 MWh Windgas für Gaskunden von Greenpeace Energy vereinbart, 2017 soll die Menge auf eine GWh gesteigert werden.


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