Erdgasnetz als Speicher für erneuerbaren Strom

dena koordiniert Strategieplattform »Power to Gas«

20. Oktober 2011, 11:08 Uhr | Iris Stroh

Um den effizienten Einsatz des Erdgasnetzes als Energiespeicher weiterzuentwickeln, hat die dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH) die Strategieplattform »Power to Gas« gestartet.

Zusammen mit Fachakteuren aus Wirtschaft und Forschung untersucht die dena, welchen Beitrag das Erdgasnetz zur Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem leisten und wie die neue Speicherlösung zur Anwendung gebracht werden kann. Die dena organisiert dabei einen Austauschprozess zwischen den Branchen und Institutionen, die an entsprechenden Fragestellungen arbeiten. Das neue Online-Portal »www.powertogas.info« bereitet das Themenspektrum für die Politik und Fachöffentlichkeit auf und stellt die Ergebnisse der Strategieplattform vor.

Das Projekt vereint folgende Partner:

BDEW - Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.;

BTU - Brandenburgische Technische Universität Cottbus;

DVGW - Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.;

EnBW - Energie Baden-Württemberg;

E.ON;

EWE ;

Fraunhofer IWES - Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik;

GAZPROM Germania;

GDF SUEZ Energie Deutschland;

Ludwig-Bölkow-Systemtechnik;

RWE Deutschland;

Siemens;

STEAG;

Thüga;

Verbundnetz Gas;

Viessmann Werke;

Volkswagen;

ZSW - Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg.

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien ergeben sich große Schwankungen im Stromangebot. Zum Ausgleich derer sind Stromspeicher notwendig - als mögliche Option dafür gilt das Erdgasnetz. Darin kann in Zeiten mit viel Wind oder Sonne überschüssiger Strom gespeichert werden. Dafür muss der Strom aber zunächst zur Wasserstoffproduktion genutzt werden. Der Wasserstoff kann dann direkt oder weiterverarbeitet als synthetisches Methangas in das Erdgasnetz eingespeist und so langfristig gespeichert werden.

Der mögliche Anteil von Wasserstoff im Erdgasnetz ist zurzeit auf 5 Prozent begrenzt. Im Rahmen der Strategieplattform wird analysiert, inwieweit dieser Anteil gesteigert werden kann. Synthetisches Methangas hingegen unterliegt keinem Beimischungsgrenzwert und kann daher in erheblichen Mengen eingespeist werden. Das deutsche Erdgasnetz hat für sich genommen bereits eine große Speicherkapazität, die durch bestehende Erdgasspeicher noch ergänzt wird. Bei Bedarf kann das regenerativ erzeugte und gespeicherte Gas wieder verstromt oder direkt zur Wärmeversorgung oder als Kraftstoff genutzt werden.

Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, kommentiert: »Zusammen mit unseren Projektpartnern werden wir das Wissen zum Thema bündeln, wirtschaftliche Handlungsmöglichkeiten analysieren und Geschäftsmodelle entwickeln. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit wird es sein, Handlungsempfehlungen für die Politik und Fachakteure zu erarbeiten und fundiert über das Themenfeld zu informieren.«


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