Vituelle Kraftwerke für das Smart Grid

TeraJoule: Notstromaggregate verdienen Geld

15. Februar 2011, 8:41 Uhr | Heinz Arnold

Ab sofort vernetzt TeraJoule Energy bundesweit dezentrale Notstromaggregate zu virtuellen Regelkraftwerken in allen vier bundesdeutschen Netzgebieten. »Eine Anlage mit 1 MW kann bis zu 25.000 Euro jährlich erlösen«, sagt Matthias Karger, bei TeraJoule verantwortlich für Regelenergie.

Die virtuellen Kraftwerke speisen je nach Bedarf positive Minutenreserve in eines der Übertragungsnetze in den vier bundesdeutschen Netzgebieten ein. »Eine bundesweit organisierte Regelenergieversorgung stellt eine wichtige Voraussetzung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland dar«, sagt TeraJoule Energy-Geschäftsführer Dr. Frank Baumgärtner.

Denn virtuelle Kraftwerke übernehmen eine wichtige Ausgleichsfunktion, wenn kurzfristige Nachfrageschwankungen im deutschen Stromnetz auftreten. Diese Schwankungen nehmen in dem Maße zu, wie der Ausbau der Erneuerbaren Energien – vor allem Wind- und Sonnenkraft – voranschreitet.

Kein bürokratischer Aufwand

Wichtig für die Besitzer der Kleinanlagen, aus denen die virtuellen Kraftwerke zusammen geschaltet werden: Sie können die Zusatzerlöse ohne eigenen bürokratischen oder finanziellen Aufwand erzielen. Um alle notwendigen Genehmigungen kümmert sich TeraJoule Energy. Die Unternehmensgruppe geht davon aus, noch im ersten Halbjahr mit der aktiven Vermarktung in allen vier Netzgebieten beginnen zu können.

Um das Konzept technisch um zu setzen, zu vermarkten und zu managen, kooperiert TeraJoule Energy mit der SP Energy Control und mit einem der führenden Hersteller für Netzersatzanlagen, dem Unternehmen Kirsch GmbH, Trier. »In Kooperation mit TeraJoule Energy leisten wir einen grundlegenden Beitrag, um Smart Grids in Deutschland zu etablieren«, so Prof. Ralf Simon, Leiter der Transferstelle Bingen.

Kosten für Notstromaggregate sinken

Michael Wollscheid von Kirsch erklärt: »Die neue Erlösmöglichkeit über virtuelle Regelkraftwerke senkt die Kosten für Notstromaggregate in Deutschland erheblich, zumal wir zusammen mit TeraJoule Energy bei einer Neubeschaffung von Notstromaggregaten auch den Betrieb im Contracting anbieten.«

Um als Anbieter in dem Markt für Regelenergie tätig zu werden, muss ein Pool von 20 MW pro Netzgebiet zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen geschaltet sein. Für die jeweiligen Anlagenbesitzer etwa von Notstromaggregaten eröffnen sich dadurch zusätzliche Erlösquellen bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen. »Anlagenbesitzer werden zu Erzeugern und verdienen in erster Linie an der Bereitstellung, das heißt an der Möglichkeit, die Anlage im Bedarfsfall zu aktivieren. Der tatsächliche Abruf erfolgt nur in wenigen Stunden pro Jahr«, erklärt Matthias Karger.


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