TenneT und MR

Anlage zur Netzstabilisierung in Schwandorf

11. Oktober 2022, 6:08 Uhr | Heinz Arnold
Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT Deutschland (l.), und Wilfried Breuer, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Reinhausen, bei der symbolischen Inbetriebnahme der MSCDN-Anlage.
© TenneT

Sie neue MSCDN-Anlage im Umspannwerk Schwandorf von TenneT übernimmt künftig Aufgaben, die bisher fossile Kraftwerke erfüllt haben und stabilisiert das Übertragungsnetz.

Die Hauptaufgabe der MSCDN-Anlagen (Mechanically Switched Capacitor with Damping Network) ist die Bereitstellung von statischer Blindleistung, die gestuft zur Blindleistungs- und Spannungsregelung genutzt wird. Gleichzeitig können mit den Anlagen die Spannungsqualität verbessert und Resonanzen im Netz gedämpft werden. Die Anlagen zeichnen sich durch geringe Verluste, Wirtschaftlichkeit und hohe Verfügbarkeit aus.

Diese sogenannte Blindleistung muss stabil und gleichmäßig verfügbar sein und wurde bisher von fossilen Kraftwerken bereitgestellt. Mit dem Ausstieg aus Kernkraft und Kohle werden diese rotierenden Generatoren sukzessive weniger und durch die zunehmende Einspeisung Erneuerbarer Energien unterliegt die Spannung im Stromnetz immer stärkeren Schwankungen, die von den Übertragungsnetzbetreibern aufgefangen werden müssen.

Das Umspannwerk Schwandorf von TenneT ist das Versorgungszentrum der Oberpfalz und wird derzeit im laufenden Betrieb modernisiert und fit für die Energiewende gemacht. Insgesamt investiert TenneT rund 68 Mio. Euro in das Umspannwerk Schwandorf, davon 2,5 Mio. Euro in eine neue MSCDN- Anlage der Maschinenfabrik Reinhausen (MR) aus Regensburg.

Die neue MSCDN-Anlage von MR im Umspannwerk von TenneT in Schwandorf.
Die neue MSCDN-Anlage von MR im Umspannwerk von TenneT in Schwandorf.
© TenneT

Nur mit dem richtigen Verhältnis von Wirk- zu Blindleistung kann in einem Wechselspannungsnetz überhaupt Strom fließen. Sie wird benötigt, um 50 Mal in der Sekunde ein Magnetfeld auf- und abzubauen und damit die Spannung während des Stromtransportes zu halten. Bei zu viel Blindleistung im Netz wird weniger Wirkleistung transportiert, bei zu wenig Blindleistung fällt die Spannung ab und es kann zu Störungen der Stromversorgung kommen. Mit der MSCDN-Anlage kann TenneT die Spannungsschwankungen im Umspannwerk effektiv auffangen und so den Betrieb des Übertragungsnetzes stabilisieren.

TenneT investiert bis 2030 mindestens 60 Mrd. Euro in die Energiewende, allein in Bayern steckt TenneT bis 2030 jährlich 500 Mio. bis 1,5 Mrd. Euro in den Netzausbau. Neben zehn Netzausbauprojekten in Bayern erneuert und optimiert TenneT auch zahlreiche Umspannwerke. 40 Prozent des jährlichen bayerischen Investitionsvolumens von TenneT fließt daher in die Modernisierung und Neuerrichtung bayerischer Umspannwerke.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Maschinenfabrik Reinhausen

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)